Als wir tanzten

Tanzfilm / romantisches Drama

Das mitreißende Liebes- und Tanzdrama „Als wir tanzten“ des schwedischen Regisseurs Levan Akin wurde in Cannes als Entdeckung gefeiert und seitdem vielfach ausgezeichnet, unter anderem in vier Kategorien beim Schwedischen Filmpreis Guldbaggen. Der Queer-Feindlichkeit, die in Georgien erschreckend weit verbreitet ist, hält der Regisseur, dessen Familie selbst aus dem Land stammt, eine entschiedene Feier von nicht-heterosexueller Liebe entgegen. Hauptdarsteller Levan Gelbakhiani, einer der European Shooting Stars der Berlinale 2020, wurde für sein ergreifendes Spiel mit Preisen überhäuft und war für den Europäischen Filmpreis nominiert. Der georgische Tanz wird zelebriert, die prekären Verhältnisse der Menschen werden gezeigt und eine stürmische Liebe, die nicht sein darf, bahnt sich kurz ihren Weg, um den Protagonisten zu verwirren oder verzaubern…

Inhalt

Merab (Levan Gelbakhiani) ist Student an der Akademie des Georgischen Nationalballetts in Tiflis. Sein größter Traum ist es, professioneller Tänzer zu werden. Er kommt dem Traum immer näher, den schon seine Eltern kurze Zeit lebten, sich damit finanziell aber nicht ein solides Leben aufbauen konnten. Als Irakli (Bachi Valishvili) neu in die Klasse kommt, sieht Merab in ihm zunächst einen ernstzunehmenden Rivalen auf den ersehnten Platz im festen Ensemble. Aus der Konkurrenz wird bald ein immer stärkeres Begehren. Doch im homophoben Umfeld der Schule, in der konservative Vorstellungen von Männlichkeit hochgehalten werden, wird von den beiden erwartet, dass sie ihre Liebe geheim halten. Wenn sie denn überhaupt existiert und die beiden Männer sie zulassen. Doch Merab hat bald das wichtige Vortanzen, zudem sorgt sein Bruder in der Schule für Ärger und am Arbeitsplatz im Restaurant. Das wird alles zu viel für Merab, aber helfen lassen möchte er sich höchstens von Mary (Ana Javakishvili). Kann das gut ausgehen?

Kritik

Ein gut gemachter Film, der weltweit die Öffentlichkeit erreicht hat und damit nicht nur für das Thema, sondern auch für das Land wichtig ist. Wir lernen ein wenig über Georgien, wenngleich man sich mehr Bilder aus Tiflis gewünscht hätte. Der Hauptdarsteller spielt gerade in den Szenen, in denen er verletzte Gefühle zeigt, grandios. Am Ende dürfen wir den georgischen „Sirtaki“ in voller Länge genießen, in Tracht. Eine Szene mit Potenzial bekannt zu bleiben.    

Im Bonusmaterial befinden sich ein Interview mit dem Regisseur, ein Booklet sowie der Trailer und Filmtipps.

Als wir tanzten (O: And Then We Danced): Schweden / Georgien 2019; Regie: Levan Akin; Darsteller: Levan Gelbakhiani, Bachi Valishvili, Ana Javakishvili, Kakha Gogidze, Giorgi Tseriteli; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 106 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1, Georgisch 5.1; Untertitel: Deutsch, Englisch; Bild: 1,78:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©2020 Salzgeber & Co. Medien GmbH. Veröffentlichung Verkauf: 30. Oktober 2020.

Bewertung: 7,7/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 3/4