Battleship Island

Kriegsdrama

Mit hohem produktionstechnischen Aufwand und Starbesetzung inszeniert, zieht der südkoreanische Film „Battleship Island“ alle Register des Blockbuster-Kinos. Erfolgsregisseur und Action-Spezialist Ryoo Seung-wan („Veteran“) schuf nach historisch belegten Ereignissen einen Festival-Liebling, der in Südkorea sämtliche Kassenrekorde brach. Es ist eine späte Abrechnung mit der japanischen Besatzungsmacht, die hier extrem schlecht wegkommt. Ein sehr abwechslungsreicher Film, mit vielen Facetten, aber auch einer unglaublichen Anklage an das Japan im Zweiten Weltkrieg. Nicht einmal die Nazis kommen in Filmen so schlecht weg, oder nur ganz selten, vor etlichen Jahren. Offensichtlich versucht ein Land die Traumata zu verarbeiten, aber muss das in dieser Art und Weise stattfinden? Das Interview mit dem Regisseur ist surreal…

Inhalt

1945: Während der Besetzung Koreas werden 400 Koreaner von den Japanern zur Zwangsarbeit auf die Insel Hashima gebracht. Da diese von weitem wie ein Kriegsschiff aussieht, wird sie nur „Battleship Island“ genannt. Unter unmenschlichen Bedingungen riskieren die Gefangenen in den Schächten einer Kohlemine täglich ihr Leben. Sie müssen täglich ihr Leben und ihre Gesundheit riskieren, während den Japanern nur der Profit wichtig ist. Doch im Camp geht es nicht ohne Hierarchie und Absprachen. Unter den Häftlingen sind einige Charaktere, die zu erwähnen sind. Darunter sind u. a. der junge Vater Lee Kang-ok, der Unruhestifter Choi Chil-sung und Park Moo-young, ein Mitglied des koreanischen Widerstands. Zusammen mit den anderen Insassen planen sie ihre Flucht von der Hölleninsel. Frauen werden zu Prostituierten, Männer und Jungen müssen in die drei Schächte und dort arbeiten, Kohle fördern. Ein wirkliches Epos, das die Kriegstragödien und die Skrupellosigkeit der Besatzer zeigt. Leider wird die Gewalt zu explizit beworben, was häufig auf Japaner in der Zeit des Zweiten Weltkrieges zutrifft, aber zu sehr nach Anklage und Abrechnung mit den einstigen Besatzern wirkt.

Kritik

Unglaublich positive Bewertungen für das 2 ½ Stunden Epos. Der Film ist wirklich gut gemacht, aber die beschriebenen Faktoren stören, zumindest mich. Wo kommt all der Hass her, auch 75 Jahre später? Aber dafür habe ich zu wenig Kenntnis der koreanischen Geschichte, um das abschließend bewerten zu können. Die Spanier haben auch eine Zeit lang extrem gewaltbereite Filme produziert, die sich mit der Franco-Zeit auseinandersetzten, aber die ist nicht so lange her. Das ist eher nachvollziehbar.

Die Extras bestehen aus dem Making of, einem Interview mit dem Regisseur sowie dem Trailer und Filmtipps.

Battleship Island (O: Gunhamdo): Südkorea 2017; Regie: Seung-wan Ryoo; Darsteller: Jung-min Hwang, Ji-seob So, Joong-Ki Song, Jung-hyun Lee, Su-an Kim; FSK: ab 18 Jahren; Dauer: 151 Minuten; Sprachen: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Koreanisch / Japanisch DTS-HD MA 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,35:1 (16:9); Vertrieb: ©Koch Films. Veröffentlichung Verkauf: 26. November 2020.

Bewertung: 7,8/10 Punkten

Spannung: 3/4 – Action: 3/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 2/4