Carys Davies – West

Historischer Roman

Der kurze Roman „West“ von Carys Davies lässt uns eintauchen in den Mythos des amerikanischen Westens und erzählt von der Hingabe und Verletzlichkeit des Menschen, schrieb der San Francisco Chronicle. „Dieses Buch geht einem nicht mehr aus dem Kopf.“ erklärte Claire Messud. Carys Davies hat „eine traurig schöne Geschichte“ (The Times) geschrieben über die tiefe Sehnsucht, alles hinter sich zu lassen und seinem Leben einen neuen Sinn zu geben. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts siedeln Briten auf dem neuen Kontinent. Die Hauptfigur ist Cy Bellman, der seine Frau verloren hat, aber noch eine 10-jährige Tochter hat und eine weitere Verwandte. Als er einen Zeitungsartikel findet, ist seine Sehnsucht geweckt. Er will in den Westen reiten und dort ein riesiges Tier finden. Dafür verlässt er sogar seine Familie, für einen nicht unbedingt realistischen Traum.

Inhalt

WEST von Carys Davies

Pennsylvania, im Jahr 1815: Der einfache, gutherzige Maultierzüchter Cy Bellman findet keine Ruhe mehr, seit er in der Zeitung von einer unglaublichen Entdeckung gelesen hat. Das Skelett eines riesigen Tieres wurde gefunden und er will die noch lebenden Exemplare entdecken, im Westen finden, der noch so unbesiedelt ist. Um seinem Traum nachzujagen, bringt er das größte Opfer und lässt seine 10-jährige Tochter Bess in der Obhut ihrer ruppigen Tante zurück. Während Bess auf sich allein gestellt zur Frau wird in den zwei Jahren seiner Abwesenheit, erlebt Bellman im tiefen Westen ein Abenteuer, das sich völlig anders entwickelt als erwartet. Er hat viele Utensilien mitgenommen, um Handel zu treiben, vor allem mit den Indianern. Er durchquert den Westen, hat bald einen Indianer als Führer bei sich, doch seine gewünschte Entdeckung lässt auf sich warten. Stattdessen muss er sich mit den Jahreszeiten arrangieren. Die Winter sind hart, vielleicht auf Dauer zu hart für ihn, der in zwei Jahren einfach nicht fündig wird und seine Familie vermisst. Was hat er nur getan? Doch kann es eine Rückkehr für ihn geben?

Kritik

Es geht weiter mit schonungslosen Geschichten aus dem Westen, aus der Besiedlung Nordamerikas. Ein Mann hat einen Traum und lässt dafür alles andere hinten liegen, sogar seine Tochter. Er will zurückkehren und sich wieder um sie kümmern, aber seinen Traum muss er verwirklichen. Ein beschwerlicher Weg mit einem jungen Indianer, der am Ende noch an Bedeutung gewinnt. Ein gutes Buch, das sehr kurz ist.

Carys Davies wurde 2015 für ihren Short-Story Band »The Redemption of Galen Pike« mit dem Frank O’Connor International Short Story Award ausgezeichnet. Sie wurde in Wales geboren und wuchs in den Midlands auf. Nach einer elfjährigen Zwischenstation in New York und Chicago lebt sie jetzt in Lancaster, im Nordwesten Englands. „West“ ist von Eva Bonné aus dem Englischen übersetzt worden, hat 208 Seiten und ist am 10. Juni im Luchterhand Literaturverlag erschienen.

Bewertung: 8/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4