Corpus Christi

Drama

„Corpus Christi“ wurde viel Aufmerksamkeit zuteil. Zum einen wurde der Film für den Oscar 2020 für den besten fremdsprachigen Film nominiert, zum anderen zeigt er wichtige Themen, so miteinander verwoben, wie wir es wohl noch nicht gesehen haben (nur als Komödie). Resozialisierung und Priester von Gottes Würden. Ein junger, straffällig gewordener Mann wird aus dem Jugendgefängnis entlassen und soll in der Holzwirtschaft arbeiten. Doch seine eigentlich Passion, ist es Priester werden zu wollen und die Menschen in ihrem Glauben zu stärken, ihnen Gott näher zu bringen. Das ergreifende Drama zeigt uns, wie Menschen verzeihen können, wie sie ihre Wut, ihren Hass kanalisieren sollten. Wir sehen, wie Menschen sich ändern können, wie wir mit Schuld umgehen. Ein Film über Macht, Moral, Vergebung und Erlösung.

Inhalt

Ein junger Kleinkrimineller bringt als falscher Pfarrer eine kleine Gemeinde wieder auf Spur. Das polnische Drama basiert auf einer wahren Geschichte. Der 20-jährige Daniel (Bartosz Bielenia) hat in seinem Leben bereits viel Mist gebaut. Doch als er einmal wieder in einer Jugendstrafanstalt sitzt, hat er eine spirituelle Erleuchtung. Er möchte fortan den Pfad der Tugend beschreiten und Priester werden – was aufgrund seiner Vorstrafen jedoch unmöglich ist. Keine Priesterschule würde ihn aufnehmen. Sein Weg scheint vorgezeichnet, wie einer seiner Kumpels später treffend beschreibt. Als er nach seiner Entlassung in eine Kleinstadt geschickt wird, um dort zu arbeiten, nutzt er die Chance, verkleidet sich als Priester und stellt sich als neues Oberhaupt der Gemeinde vor. Nur für ein paar Tage soll er den Priester dort vertreten. Und seltsamerweise beginnt sich mit der Ankunft des charismatischen Geistlichen auch das Dorf positiv zu verändern. Das ist tief traumatisiert, sind doch sechs junge Menschen verstorben bei einem Autounfall, in dem ein anderes Dorfmitglied Schuld hatte und ebenfalls verstarb. Verzeihen kann hier niemand. Daniel freundet sich mit einer jungen Frau (Eliza Rycembel) an. Er nimmt als Priester die Beichte ab, leitet den Gottesdienst und agiert sehr unorthodox für einen Geistlichen. Den Bewohnern des Dorfes könnte diese unkonventionelle Arbeit wirklich helfen…

Kritik

Ein starker Film, der mit einer heftigen Szene beginnt und endet. Die Wandlung des Daniel, eines jungen Straftäters, der seine Aufgabe in der Welt gefunden hat, doch wie lange darf er seinen Traum leben, wie lange darf er den Menschen helfen? Sägewerk, Knast oder Priesteramt? Am Ende hätten wir uns ein paar mehr Antworten gewünscht.

Im Bonusmaterial befinden sich das Making of sowie der Trailer und Filmtipps.

Corpus Christi (O: Boże Ciało): Pl 2019; Regie: Jan Komasa; Darsteller: Bartosz Bielenia, Aleksandra Konieczna, Eliza Rycembel; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 111 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1, Polnisch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,35:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Arsenal Film / Good Movies. Veröffentlichung Verkauf: 5. März 2021.

Bewertung: 8/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 3/4