Das Haus am Meer

Drama

Am Ort ihrer Kindheit und Jugend werden drei Geschwister mit glücklichen und traurigen Erinnerungen konfrontiert, die sie wieder zueinander finden lassen. Es gelingt Robert Guédiguian und seinen wunderbaren Schauspielern in „Das Haus am Meer“ (unglücklicher und zu bekannter Titel) mühelos, in einer einfachen Geschichte jene großen Probleme zu verhandeln, die nicht nur die französische Gesellschaft gegenwärtig umtreiben, sondern ganz Europa: Generationenkonflikte, zerstreute Familien, Klassenunterschiede, Flüchtlingselend – und die alles entscheidende Frage danach, wie wir leben wollen? Die Leichtigkeit trotz all der Tragödien und der Schicksalsschläge sind das Besondere am Film. Was hat das Leben uns noch zu bieten, wenn wir die 50 überschritten haben? Wollen oder können wir anders weitermachen?

Inhalt

In einer kleinen Bucht bei Marseille liegt eine malerische Villa im Besitz eines alten kranken Mannes. Seine drei Kinder haben sich für seine letzten Tage an seiner Seite versammelt: Angèle (Ariane Ascaride), eine in Paris lebende Schauspielerin, Joseph (Jean-Pierre Darroussin), ein Gewerkschaftler der sich gerade in ein Mädchen (Anaïs Demoustier) verliebt hat, das halb so alt ist wie er und Armand (Gérard Meylan), der Einzige, der in Marseille geblieben ist, um das kleine Restaurant der Familie zu leiten. Für sie alle ist der Zeitpunkt gekommen, an dem sie abwägen müssen, was sie mit dem Erbe tun werden und was ihnen dieser magische Ort, den ihr Vater für sie alle erschaffen hat noch bedeutet. Die Ankunft einer Gruppe von Flüchtlingen in einer Nachbarbucht wird ihre Pläne zuerst durcheinander bringen, dann aber alles wieder vom Kopf auf die Füße stellen. Ein Film darüber, wie wichtig es ist einen Ort zu haben an den man zurückkehren kann. Zudem gibt es noch einen Sohn (Yann Trégouët), der versucht seine Eltern vor Ort finanziell zu unterstützen, was diese aber nicht annehmen wollen.

Kritik

Ein schwerer Stoff, der doch mit typischer französischer Leichtigkeit sehr stark verarbeitet worden ist. Wie verhalten sich Menschen, wenn sie auf Unvorhersehbares treffen, was können sie machen, wofür haben sie die Kraft? Ein Stück Menschlichkeit, bei der wir uns freuen, dass es noch solche Menschen gibt.

In den Extras befinden sich der Trailer und Filmtipps.

Das Haus am Meer (O: La Villa): F 2017; Regie: Robert Guédiguian; Darsteller: Ariane Ascaride, Jean-Pierre Darroussin, Gérard Meylan, Jaques Boudet, Anaïs Demoustier; FSK: ab 6 Jahren; Dauer: 107 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1, Französisch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,66:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©FilmKinoText / Good Movies. Veröffentlichung Verkauf: 29. November 2019.

Bewertung: 7,710 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 3/4