Das letzte Mahl

Historiendrama

Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt und die Geschichte Deutschlands nahm eine tragische Wendung. „Das letzte Mahl“ von Regisseur und Produzent Florian Frerichs zeigt eine jüdische Familie in Berlin, die am Abend der Machtergreifung zum Abendessen zusammenkommt. Eine bekannte Szene: Die Familienmitglieder sitzen an einem Tisch und streiten sich über Politik und die Zukunft. Doch keiner von ihnen ahnt, welche grausamen Folgen dieser Tag mit sich trägt. Aber manche von ihnen wollen sich wappnen. Am 30. Januar 2021 bringt Apollo Film das historische Drama auf DVD und Blu-Ray in den Handel, um erneut an diesen Schicksalstag zu erinnern und das Thema verstärkt in den Mittelpunkt der gesellschaftlichen Diskussion zu stellen. Angesicht einer wachsenden, rechtspopulistischen Entwicklung in ganz Europa ist das heute wichtiger denn je!

Inhalt

Am Tag der Machtergreifung Hitlers kommt die jüdische Familie Glickstein in Berlin zum gemeinsamen Abendessen zusammen. Dabei tun sich überraschende Gräben auf: während die neunzehnjährige Leah ihren Eltern eröffnet, dass sie nach Palästina gehen wird, möchte ihr achtzehnjähriger Bruder mit seinen Freunden zum Fackelzug der Nazis, um der neuen Zeit zu huldigen. Vater (Bruno Eyron) und Mutter (Sharon Brauner) gehen unterschiedlich mit den Wünschen und Gesinnungen ihrer Kinder um. Der Opa (Michael Degen) und ein Rabbi (Bela B. Felsenheimer) versuchen zu schlichten, habe ihre eigenen Meinungen zur aktuellen Politik. „Das letzte Mahl“ ist ein privates Drama, das an dem historischen Schicksalstag Deutschlands und der Welt stattfindet: Der 30.1.1933 stellt in Retrospektive einen der radikalsten Einschnitte in die Geschichte unseres Landes dar. Was uns an diesem Datum aber im Besonderen bewegt, ist die Tatsache, dass sich damals kaum jemand unter den Zeitgenossen ernsthaft hat vorstellen können, welche monströsen Konsequenzen die Machtübernahme Hitlers haben würde. Im Rückblick wünscht man sich, den Menschen zurufen zu können: „Nehmt Hitler ernst!“, erklärt Florian Frerichs.  

Kritik

Eine ganze Gesellschaft spiegelt sich in dieser jüdischen Familie wider. Ein Vater, der finanzielle Schwierigkeiten mit seiner Firma hat, eine Schwester, die die Sozialdemokratie bevorzugt und damit aneckt. Eltern, die versuchen sich aus der Politik herauszuhalten. Ein Rabbi, der Ratschläge gibt, ein Paar, das in die USA auswandern möchte, bevor es zu spät ist und Kinder, die sich völlig unterschiedlich entwickelt haben. Die eine will nach „Israel“, der andere findet Hitler gut. Die Mutter versucht zu vermitteln, zu schlichten, zu lenken. Ein Dialog-lastiger Film, der ziemlich gut ist. Ein wenig zu sehr Schulfilm. In den Extras gibt es Kurzfilme, angelehnt an das Thema, „geklaut“ u.a. bei „Clockwerk Orange“ oder „Fahrenheit 451“. Was denken wir heute über das „Judentum“?

Im Bonusmaterial befinden sich ein Behind the Scenes, ein Featurette, die US-Premiere, ein Audiokommentar, 5 Kurzfilme sowie der Trailer und Filmtipps.

Das letzte Mahl: D 2018; Regie: Florian Frerichs; Darsteller: Bruno Eyron, Michael Degen, Charles Brauer, Sharon Brauner, Patrick Mölleken, Bela B. Felsenheimer, Sandra von Ruffin, Judith Hoersch, Adrian Topol, Daphna Rosenthal, Mira Elisa Goeres; FSK: ab 6 Jahren; Dauer: 80 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1; Untertitel: Englisch; Bild: 2,39:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Apollo Film / Studio Hamburg Enterprises. Veröffentlichung Verkauf: 30. Januar 2021.

Bewertung: 8/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4