Dawn of the Felines

Erotik / Drama

„Dawn of the Felines – Sündiges Tokio“ gehört zu fünf Filmtiteln, die vom ältesten japanischen Filmstudio Nikkatsu zum Jubiläum von dessen erotischem Label „Nikkatsu Roman Porno“ geschaffen wurden. „Dawn of the Felines“ ist eine Hommage an japanische Erotikfilme der 1970er Jahre, aber bietet auch einen reflektierten Einblick in die Realität von Prostitution im heutigen Tokio. Es ist kein Remake des damaligen Werkes. In der Neuauflage der „Milieustudie“ warten ganz unterschiedliche Erfahrungen und Schicksale seiner Protagonistinnen. Regisseur Kazuya Shiraishi wagt mit dem Film einen ebenso facettenreichen wie frivolen, teils auch dramatischen Einblick in das von Außenseitern der Gesellschaft durchstreifte Tokioter Nachtleben. Hier geht es nicht vorrangig um Sex, sondern die käufliche Liebe; Emotionen und den Kampf gegen die Leere und Einsamkeit in den Menschen.

Inhalt

Für ihren Beruf sei „keine Liebe erforderlich“, erklärt die Prostituierte Yui (Satsuki Maue), die gemeinsam mit ihren Kolleginnen Masako (Juri Ihata) und Rie (Michié) für einen Escort Service in Tokio arbeitet. In der Tat erledigen die drei jungen Frauen ihren Job mit nüchterner Professionalität: Alle Kunden, egal ob verwitweter Pensionär oder sozial verkümmerter IT-Nerd, werden zuvorkommend bedient. Das komplette Programm, wenn gewünscht, gegen Bezahlung natürlich. Und falls jemand bizarre Vorlieben oder Sonderwünsche hat, so werden auch diese gerne erfüllt – selbstverständlich gegen Aufpreis. Doch das souveräne Geschäft mit dem käuflichen Sex gerät ins Wanken, als unerwartet persönliche Emotionen ins Spiel kommen. Ob sie schon mal bei der Arbeit gekommen sind, wer weiß? Die Grenzen zwischen Beruf und Privatleben verschwimmen, was mitunter lebensgefährliche Folgen hat. Zudem kommen noch weitere Figuren ins Spiel, ein Kind, das abgeschoben wird und bei einem Babysitter längere Zeit bleiben soll, der Agenturchef, der nicht immer ganz redlich agiert sowie der Taxifahrer, der die Mädels nicht ohne Grund befragt.

Kritik

Im japanischen Kino etablierte sich in den sechziger Jahren ein spezielles Erotik Genre, das unter dem Begriff „Pinku Eiga“ bekannt wurde. Die ungewöhnliche Genrebezeichnung „Pink“ steht sinnbildlich für die rosige Farbe nackter Haut. Im Gegensatz zu gewöhnlichen Sexfilmen sind Pinku Eigas stets darauf bedacht, die Erotik in eine echte Geschichte einzubauen. Das ist sehr realistisch, dramatisch und geht an die Nieren.

Im Bonusmaterial befinden sich der Trailer und Filmtipps.

Dawn of the Felines (O: Mesunekotachi): J 2017; Regie: Kazuya Shiraishi; Darsteller: Juri Ihata, Satsuki Maue, Michié, Takuma Otoo, Tomohiro Kaku; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 85 Minuten; Sprachen: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Japanisch DTS-HD MA 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,35:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Busch Media Group. Veröffentlichung Verkauf: 14. Mai 2021.

Bewertung: 7,8/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 3/4 – Anspruch: 3/4