Der unverhoffte Charme des Geldes

Krimikomödie

Was passiert, wenn ein eingefleischter Kapitalismusgegner buchstäblich an Säcke voller Kohle kommt, zeigt „Der unverhoffte Charme des Geldes“, der neue Film des für „Die Invasion der Barbaren“ mit dem Oscar ausgezeichneten Kanadiers Denys Arcand. Nach einigen anfänglichen, nicht ausschlagbaren Annehmlichkeiten stellt sich für den Protagonisten Pierre-Paul bald die Frage: Wohin mit dem vielen Geld? Denn nicht nur die Mafia und das Finanzamt, sondern auch zwei gewiefte Polizisten haben ein verdächtig großes Interesse an seinem neuen Reichtum. Doch mithilfe eines gerade erst aus dem Knast entlassenen Finanzgenies, eines Offshore-Bankers und einer neuen, teuren Freundin gelingt es ihm, ein System auszutricksen, in dem alles nur auf Erfolg und Geld ausgerichtet ist.

Inhalt

Pierre-Paul Daoust (Alexandre Landry) hat sehr viel Ahnung von Philosophie und gehört eigentlich zu den Intellektuellen, doch im wahren Beruf ist er Paketauslieferer. Gleich in den ersten fünf Minuten des Films erklärt er uns die Welt und seine Sicht auf die Menschen. Dann folgt die wichtigste Szene. Er fährt sein nächstes Ziel als Bote an und wird Augenzeuge eines Schusswechsels, bei dem mehrere Menschen sterben. Übrig bleiben zwei große Taschen voller Geld. Was tun? Er nimmt sie mit und will das Geld haben. Die Polizei ermittelt, viele Personen sind involviert und Pierre-Paul muss wissen, was er mit dem Geld anfangen kann. Seine erste Handlung ist die Bestellung eines Escort-Mädchens. Camille Lafontaine (Maripier Morin) schläft mit ihm, wird im Laufe des Films aber sogar zu seiner Verbündeten, zu seiner Freundin. Zudem braucht er einen Anlageberater und wählt einen mit krimineller Vergangenheit aus. Der kann ihm helfen, sorgt dafür, dass der naive Junge nicht alles falsch macht. Währenddessen ermitteln Polizei und die eigentlichen Besitzer des Geldes und forschen nach. Doch Pierre-Paul will es schaffen. Mit einem Geld-Profi könnte er sein Geld waschen, in der heutigen Zeit noch immer möglich.

Kritik

Wie von Arcand gewohnt, verbindet auch „Der unverhoffte Charme des Geldes“ geschickt Gesellschaftskritik mit einer großen Portion Humor. Herausgekommen ist ein intelligentes Heist-Movie, das Spaß macht und am Ende auf berührende Weise zeigt, welche Werte wirklich wichtig sind. Dabei ist die Aussage des Films manchmal wichtiger und besser, als die Bilder und der Film im Allgemeinen.

Im Bonusmaterial gibt es ein Interview mit dem Regisseur sowie den Trailer und Filmtipps.

Der unverhoffte Charme des Geldes (O: La chute de l’empire américain): Kanada 2018; Regie: Denys Arcand; Darsteller: Alexandre Landry, Maripier Morin, Rémy Girard, Louis Morissette, Maxim Roy; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 123 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1, Französisch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,40:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©MFA+Film / Sony Pictures Home Entertainment. Veröffentlichung Verkauf: 5. Dezember 2019.

Bewertung: 7,9/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 3/4