Die Frau im Eis

(Thriller-)Drama

Regisseur Börkur Sigþórssons („Trapped – Gefangen in Island“) Spielfilmdebüt umkreist zunächst abwartend seine Figuren, um sie dann im Sturzflug in Islands Unterwelt und ein eiskaltes Verderben zu reißen. Ole Bornedal lässt herzlich grüßen. Regisseur („Everest“) und Nordic-Noir-Produzenten-Guru Baltasar Kormákur beweist auch hier sein hervorragendes Gespür für intrigante Stoffe. Komponist Ben Frost durchzog schon die düstere Serie „Dark“ mit seinen unheilvollen Klängen und liefert hier erneut Großes. Ein Thriller, der mit seiner Spannung vor dem nächsten Island-Trip zittern lässt. Es geht wie immer ums Geld. Dafür braucht es einen Drogentransport auf die Insel. Eine junge Polin muss die Drogen schlucken, der Bruder des Initiators soll den Ablauf beobachten und die Übergabe abwickeln. Doch es gibt Komplikationen und bald ist die Polizei involviert.

Inhalt

Rechtsanwalt Eriks (Gísli Örn Garðarsson) wohl situiertes Leben gerät aus den Fugen, als sein Arbeitgeber ihn für das Fehlen von 30 Millionen Euro verantwortlich macht. Sein abgewrackter Bruder Atli (Baltasar Breki Samper) scheint die richtigen Verbindungen zur kriminellen Unterwelt zu haben, um mithilfe eines Drogenschmuggels den Betrag ausgleichen zu können. Doch ihr menschlicher Kurier, die junge Sofia (Anna Próchniak), fliegt auf und die ungleichen Brüder sehen sich immer tiefer in einen perfiden Strudel der Gewalt gezogen. Das Netz aus Polizei, skrupellosen Finanzhaien und eiskalter Mafia scheint ihnen kein Schlupfloch mehr zu bieten. Wer transportiert heutzutage schon noch Drogen im Körper eines Menschen? Wenn dann Nebenwirkungen eintreten wird es gefährlich, was soll Atli machen? Die junge Polin braucht das Geld für sich und ihre Tochter, doch die Schmerzen werden immer stärker, die Gefahr entdeckt zu werden nimmt zu, denn die Polizei nimmt die Fährte auf und will diesen Fall aufklären, der mit einem Fauxpas im Flugzeug sein Dilemma offenbart.

Kritik

Ein ordentliches Thrillerdrama aus Island. Ein tragischer Fall, vor allem aber eine Sozialstudie über den Menschen und sein Verhalten in Extremsituationen sowie das Schlechte im Menschen, das leider allzu häufig eine Chance hat. Für einen isländischen Film schon ein wenig zu viel Action, aber die Message ist eindeutig und ein Warnhinweis für die Gesellschaft des kleinen Staates.

Das Bonusmaterial besteht aus dem Trailer und Filmtipps.

Die Frau im Eis (O: Vultures): Isl / Dä / Schweden 2018; Regie: Börkur Sigþórsson; Darsteller: Ingvar Eggert Sigurðsson, Anna Próchniak, Marijana Jankovic, Gisli Örn Gardarsson, Baltasar Breki Samper; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 95 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1, Isländisch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,35:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Koch Films. Veröffentlichung Verkauf: 28. März 2019.

Bewertung: 7,6/10 Punkten

Spannung: 3/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 2/4