Dust Devil

Mystery Thriller / Horror

Das hätte ein Jodorowsky kaum besser hinbekommen: Zwei Jahre nach seinem internationalen Durchbruch mit „Hardware“ wagte sich Regisseur Richard Stanley mit „Dust Devil“ an einen ungewöhnlichen Genre-Bastard. Zu gleichen Teilen von afrikanischer Naturmystik sowie Italo-Western inspiriert, schuf er einen surrealen und unvergesslichen Horror-Albtraum, der nicht nur dank des eindrucksvollen Soundtracks unter die Haut geht. Dieser ist auf der umfangreich ausgestatteten Sonderedition ebenso enthalten wie der Final Cut. Ein Horrorfilm, der nicht nur auf Showeffekte und Horrorszenarien setzt, sondern der intelligent die harten Momente inszeniert und zeigt. Ein Film, der sich nicht immer entscheiden kann, ob er Horrorwerk ist, oder die Geschichte einer Frau erzählen möchte. Damals sehenswert, heute in Ordnung.

Inhalt

Ein dämonischer Gestaltwandler (Robert Burke) durchstreift die Wüste Namibias auf der Suche nach neuen Opfern – und mit jedem Mord wachsen auch seine teuflischen Kräfte. Als sich die junge Wendy (Chelsea Field) in den geheimnisvollen Wanderer verliebt, scheint sie die einzige zu sein, die seinem grausamen Tun ein Ende setzen kann. Unterstützt wird sie dabei von einem örtlichen Cop – und schamanischer Magie. Doch kann das wirklich gelingen? Zumal der Ehemann von Wendy ihr auf der Spur ist, er will sie nicht gehen lassen, sucht sie und möchte sie zurückgewinnen. Doch die Geschichte nimmt einen Verlauf, in dem alle Möglichkeiten durchzuspielen sind, aber kaum eine real erscheint. Stattdessen spitzt sich die Situation zu. Der Dust Devil will keine Überlebenden und Wendy möchte nicht sterben oder ihre Liebsten sterben sehen. Sie versucht zu fliehen und den Dust Devil auf eine andere Fährte zu locken, doch das ist ein schwieriges Unterfangen. Kann sie ihn genügend ablenken, um in Sicherheit zu gelangen?

Kritik

Ein charismatischer Protagonist, der als das verkörperte Böse durch die Gegend streicht. Auf der anderen Seite eine junge Frau, die leben möchte. Wer von beiden wird das bessere Ende für sich vereinnahmen können? Leider ist der Trailer eher suboptimal, da wäre deutlich mehr an Informationen gegeben gewesen.

Im Bonusmaterial befinden sich der Final Cut in HD, die deutsche Kinofassung, das Workprint, ein Audiokommentar, Interviews mit Cast & Crew, Dust Devil Home Movies, die Präsentation der verschollenen 16mm Version, eine Bildergalerie, ein 24-seitiges Booklet von Peter Osteried sowie der Trailer und Filmtipps.

Dust Devil: Eng / Südafrika 1992; Regie: Richard Stanley; Darsteller: Robert John Burke, Chelsea Field, Marianne Sägebrecht; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 108 Minuten; Sprachen: Deutsch 2.0, Englisch 2.0; Untertitel: Deutsch, Englisch; Bild: 1,85:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Koch Films. Veröffentlichung Verkauf: 23. Mai 2019.

Bewertung: 7,8/10 Punkten

Spannung: 3/4 – Action: 3/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 2/4