Ein verborgenes Leben

Antikriegs-Drama

„Ein verborgenes Leben“ erzählt die Geschichte eines weithin unbekannten Helden. Der österreichische Bauer Franz Jägerstätter weigert sich standhaft, für die Wehrmacht zu kämpfen. Selbst im Angesicht der drohenden Hinrichtung bleibt er bis zuletzt davon überzeugt, seinem Gewissen folgen zu müssen. Getragen wird er von seinem tiefen Glauben und der unerschütterlichen Liebe zu seiner Frau Fani und den drei Kindern. Von Pazifismus und der Abneigung Hitlers gegenüber. August Diehl („Was nützt die Liebe in Gedanken“, „Vidocq“) und Valerie Pachner („Bad Luck“, „Die neue Zeit“) verkörpern Franz Jägerstätter und seine Frau Fani emotional aufwühlend, mit sensibler Präsenz und leidenschaftlicher Hingabe. Kameramann Jörg Widmer schuf dazu Bilder von poetischer Eleganz. Terrence Malicks („The Tree of Life“) unerschöpfliches Interesse am inneren Kampf seiner Hauptfigur macht den Film zu einem allegorischen Widerstandsdrama über Mut und den Kampf gegen das Böse.

Inhalt

Ein österreichisches Bergdorf zu Beginn des Zweiten Weltkrieges. Die Bauern werden eingezogen, müssen für die Nazis den Dienst an der Waffe lernen. Werden sie wirklich in den Krieg als Soldaten eingezogen? Sie wissen es noch nicht. Franz Jägerstätter (August Diehl) hält nichts von Krieg und nichts von Hitler. Er möchte einfach nur ein zufriedenes Leben mit seiner Frau Fani (Valerie Pachner) und den Kindern führen. Doch das ist nicht möglich. Er versucht abseits der Nationalsozialisten sein Leben fortzusetzen, doch ohne Spenden und Fördertöpfe zu geben oder in Anspruch zu nehmen, stellt er sich selbst ins Abseits in der Dorfgemeinschaft. Bald schon wird die Familie zu Sonderlingen, zu Andersdenkenden, die man dort nicht möchte. Die Solidarität kommt abhanden, ebenso die Menschlichkeit. Das erträgt Franz, obwohl die Folgen für die Familie virulent sind. Ein hartes Leben, doch es ist ein Leben, das von seinen Grundsätzen bestimmt wird. Bis er tatsächlich zum Kriegsdienst einberufen wird. Er verweigert vor Ort in der Kaserne den Dienst und kommt ins Gefängnis. Wie weit wird er gehen, was wird das Regime mit dem Kriegsdienstverweigerer machen?

Kritik

Wie kann man einen Film über fast drei Stunden machen, in dem es fast keine Action gibt. In dem sehr wenig passiert? Sollen wir uns selbst geißeln, wie es der Protagonist betreibt oder alles über uns ergehen lassen? Wenn denn etwas passieren würde. Die Bilder sind fantastisch, die Aussage des Films ebenso, die Machart an vielen Stellen auch. Doch das wäre auch in weniger zwei Stunden genauso beeindruckend gewesen und für die ein breiteres Publikum erträglicher.

Im Bonusmaterial befinden sich ein Behind the Scenes, Interviews mit August Diehl und Valerie Pachner, die Hörfilmfassung sowie der Trailer und Filmtipps.

Ein verborgenes Leben: D / USA 2019; Regie: Terrence Malick; Darsteller: August Diehl, Valerie Pachner, Maria Simon, Tobias Moretti, Bruno Ganz, Matthias Schoenaerts; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 173 Minuten; Sprachen: Deutsch DTS-HD MA 5.1 / 2.0, Englisch DTS-HD MA 5.1 / 2.0; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,35:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Pandora Film / Alive. Veröffentlichung Verkauf: 03. Juli 2020.

Bewertung: 7,9/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 1/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4