Ema

Psychedelisches Drama

Pablo Larraín („No“, „Neruda“) widmet sich mit „Ema – Sie spielt mit dem Feuer“ der heutigen Jugend, ihrer Absolutheit, ihrer Freiheit, ihrer Kompromisslosigkeit, ihrer Unschlüssigkeit und Naivität. In seinen flirrenden, aufgeladenen Bildern, die zwischen harter Realität und Metapher oszillieren, fängt Larraín die explosive Kraft einer unvergesslichen Heldin ein. Wer sich auf dieses flammende Märchen einlässt, wird mitgerissen in ein Delirium, das seinesgleichen sucht. Modernes, schillerndes, vielleicht sogar wahnsinniges Kino at its best – oder anders formuliert ein Fest für Cineasten. Für alle anderen dürfte es weniger erfreulich sein, aber inhaltlich ist der Film stark. In den Hauptrollen sind Mariana di Girolamo („La Jauría“) und Gael García Bernal („Mozart in the Jungle“, „Die Reise des jungen Che“) zu sehen.

Inhalt

Ema (Mariana di Girolamo) und Gastón (Gael García Bernal) sind künstlerische Freigeister einer Tanzkompanie, er leitet die Kompanie. Ihr Leben wird von einem Tag auf den anderen aus den Angeln gerissen, als ihr kleiner Adoptivsohn Polo Emas Schwester schwer verletzt. Impulsiv und radikal, wie sie ist, entscheidet sich Ema, das Kind wieder fortzugeben, ohne sich der Folgen bewusst zu sein. Plötzlich steht die junge Tänzerin im Kreuzfeuer der Kritik. Ihr Partner, die Kollegen, das Jugendamt – alle verurteilen ihre Entscheidung als eigenmächtig und herzlos. Doch statt zu leiden, stürzt sich die selbstbewusste Ema ins Leben. Zusammen mit ihrer Mädchen-Gang legt sie die Welt um sich herum in Flammen. Liebe, Familie, Kunst – Ema sprengt alle Koordinaten. Sie experimentiert, überschreitet Grenzen, verführt Männer und Frauen – um am Ende alle Fäden des Schicksals selbst in der Hand zu halten. Sie lernt ein Ehepaar kennen und schafft es, dass sich beide in sie verlieben und mit ihr Sex haben. Kann das den Verlustschmerz und die Ausgrenzung lindern? Ihr Mann wird immer mehr verbal zum Feind, bevor sie sich wieder versöhnen.

Kritik

Wie kann eine Familie ein Adoptivkind zugesprochen bekommen, was sind die Voraussetzungen und wie geht die Familie anschließend damit um, wenn das Kind tatsächlich bei ihnen ist? Das Tänzer-Ehepaar ist extrem, vor allem sie. Eine transzendent erzählte Geschichte, die letztlich viel logischer erscheint, als zunächst vermutet bzw. die meisten ZuschauerInnen dürften den Inhalt erst spät nachvollziehen können.

Im Bonusmaterial befinden sich der Trailer und Filmtipps.

Ema – Sie spielt mit dem Feuer: Chile 2019; Regie: Pablo Larraín; Darsteller: Mariana di Girolamo, Gael García Bernal, Santiago Cabrera, Paola Giannini, Giannina Fruttero, Mariana Loyola; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 107 Minuten; Sprachen: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Spanisch DTS-HD MA 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,35:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Koch Films. Veröffentlichung Verkauf: 25. März 2021 (18.03. digital).

Bewertung: 7,7/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 2/4