Emily Gunnis – Das Haus der Verlassenen

Hörbuch / Drama

England in den 1950er Jahren. Was für Verhältnisse herrschten damals, wie sahen die Rechte von Frauen aus? Emily Gunnis hat einen spannenden und sehr tragischen Roman geschrieben, über die Macht der Männer und der Kirche, über Missbrauch und Gräueltaten, die heute verachtenswert sind, die aber nicht überall völlig auszuschließen sein dürften. Unverheiratete Frauen, die schwanger werden und nun hilflos, ohne Mann dastehen. Wie sollen sie reagieren, was können sie machen? Die Geschichte spielt zum einen in den 1950er Jahren in Sussex und zum anderen in der Gegenwart. Eine junge Frau recherchiert in einem Familienfall und stößt auf aktuelle Bezüge, in denen Menschen sterben, die damals offensichtlich Unrecht zu verantworten hatten. Eine gute Sprecherinnen-Stimme, eine Geschichte die abwechslungsreich erzählt ist.

Inhalt

Das Haus der Verlassenen von Emily Gunnis

Sussex, 1956. Als die junge Ivy Jenkins ungewollt schwanger wird, schickt ihr liebloser Stiefvater sie fort – ins St. Margaret‘s Heim für ledige Mütter. Sie wird den düsteren Klosterbau nie mehr verlassen… Sechzig Jahre später stößt Journalistin Sam in der Wohnung ihrer Großeltern auf Ivys flehentliche Briefe. Sie sind an den Vater ihres Kindes adressiert – aber wie sind sie zu Sams Großvater gelangt? Sam beginnt die schreckliche Geschichte von St. Margaret‘s zu recherchieren. Dabei stößt sie auf finstere Geheimnisse, die eine blutige Spur bis in die Gegenwart ziehen – auch in ihre eigene Gegenwart. Junge Frauen, die unverheiratet schwanger geworden sind, mussten in ein Heim, ihre Kinder wurden ihnen weggenommen. Sie selbst mussten häufig für ihren Aufenthalt arbeiten und damit quasi das Ganze abbezahlen. Nicht für alle ging das wenigstens glimpflich aus. Ein Fußballer spielt noch eine Rolle und in der Gegenwart wird Sam als Journalistin einen Skandal aufdecken, der auch ihre Familie und letztlich sie selbst betrifft. Kann sie das machen und vor sich selbst verantworten?

Kritik

Das Thema ist wichtig und tragisch zugleich. Während es in Irland zu einem der wichtigsten Themen emporschoss, sind die Verhältnisse in England selten an die Öffentlichkeit gelangt oder gar gesühnt worden. Eine Tragik die mit einem Krimi gewürzt worden ist. Zwei Zeitebenen, eine gute und interessante Geschichte über Frauen und ihre Versuche in der Welt zurechtzukommen. Random Audio House hat das Hörbuch am 18. März veröffentlicht, zeitgleich mit dem Roman, der im Heyne Verlag (400 Seiten) erschienen ist. Die MP3-CD hat eine Länge von 503 Minuten.

Autorin: Emily Gunnis arbeitete lange beim Fernsehen, unter anderem als erfolgreiche Drehbuchautorin. „Das Haus der Verlassenen“ ist ihr Debutroman. Die Tochter der internationalen Bestsellerautorin Penny Vincenzi lebt mit ihrer Familie im südenglischen Sussex.

Sprecherin: Britta Steffenhagen spielt in verschiedenen Theaterstücken und wirkt als Synchronsprecherin an diversen Filmproduktionen mit. Sie moderiert bei radio eins. Die beliebte Hörbuchsprecherin hat für Random House Audio bereits zahlreichen Hörbüchern ihre Stimme geliehen.

Bewertung: 7,9/10 Punkten

Spannung: 3/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4