Action / Fantasy-Komödie
Ein spannender und schwarzhumoriger Actioner der etwas anderen Sorte – mit einem entfesselten Mel Gibson in grimmiger Geberlaune! Eben noch im Blockbuster „Force of Nature“ zu sehen, legt er sich mit einem eiskalten Auftragskiller an (großartig in seiner Rolle: „The Shield“-Star Walton Goggins) bzw. der legt sich mit ihm an. Dabei erinnert „Fatman“ an die Frühwerke der Coen-Brüder und Fans von Filmen wie „No Country For Old Men“, „Fargo“ oder „Killing Them Softly“ kommen hier voll auf ihre Kosten. Bei diesem Film stellt man sich als Rezensent die Frage, wie viel hier gleich preisgegeben werden darf und soll. Ich persönlich fände es besser möglichst wenig bis nichts über diesen Film zuvor zu wissen, denn sonst geht ein wenig die Überraschung verloren. Ein alter Mann versucht seine Firma finanziell über Wasser zu halten, doch das ist in heutzutage schwierig geworden. Deshalb muss er womöglich einen Vertrag mit seinem Geldgeber abschließen, der ihm eigentlich nicht gefällt. Gleichzeitig macht ein Mörder Jagd auf ihn.
Inhalt
Chris Cringle (Mel Gibson) hat schon bessere Zeiten erlebt: Seiner Werkstatt fehlen die Aufträge, die Schulden häufen sich und der einst so fröhliche Mann ist zu einem mürrischen älteren Griesgram geworden, der ohne seine geduldige Ehefrau (Marianne Jean-Baptiste) seinen Job schon längst an den Nagel gehängt hätte, wenn es denn ginge. Das ganze Jahr über zu produzieren, viele Angestellte zu haben, die bezahlt werden wollen und ständig Hunger haben, das Ausliefern, die Stromkosten. Da müssen neue Wege der Refinanzierung gefunden werden und sein Geldgeber hat schon eine Idee, wie seine Fabrik zwei Monate lang etwas anderes schaffen könnte. Als ob das nicht reichen würde, wird ein gnadenloser Killer namens Skinny Man (Walton Goggins) auf Chris gehetzt. Als der Hitman samt beträchtlichem Waffenarsenal nach langer Suche die Cringle-Farm ausfindig macht, kommt es im tiefverschneiten Kanada zu einem wahren Blutbad. Grund dafür sind verletzte Gefühle, ein kleines verwöhntes Kind und die ehrenwerten Vorgaben des Fatmans in einer zunehmend verrohenden Gesellschaft.
Kritik
Der Mann hat es nicht leicht. Wie viele Filme hat es um diese Figur schon gegeben, das hier dürfte tatsächlich mal eine Neuinterpretation sein. Die ist sehr gelungen, wenngleich natürlich unglaublich US-amerikanisch mit den Waffenübungen und späterem Gefecht. Tja, so sieht unsere Welt aus, die Kinder sind nicht mehr die lieben Kleinen, wir müssen aufpassen, dass sie uns nicht entgleiten… Schwieriger Ansatz mit viel Diskussionspotenzial.
Im Bonusmaterial gibt es ein Interview mit Mel Gibson (10 Min.), die B-Roll, Featurettes sowie den Trailer und Filmtipps.
Fatman: UK / USA / CDN 2020; Regie: Eshom Nelms, Ian Nelms; Darsteller: Mel Gibson, Walton Goggins, Marianne Jean-Baptiste, Shaun Benson, Paulino Nunes; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 100 Minuten; Sprachen: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,40:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Splendid Film. Veröffentlichung Verkauf: 26. Februar 2021.
Bewertung: 8/10 Punkten
Spannung: 3/4 – Action: 4/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 2/4