Gaston – Katastrophen am laufenden Band

Comic-Verfilmung

Slapstick trägt einen neuen Namen – „Gaston!“ Die erste Realverfilmung des belgischen Comic-Klassikers von Franquin bleibt dem Geist der Vorlage treu. Der zauberhafte Charme des liebenswerten, wenn auch chaotischen und immer müden Praktikanten entfaltet sich in höchster Gagdichte. Da bleibt kein Auge trocken. Vor allem, weil der Humor so trocken ist, die Gags aus der Situationskomik entstehen. Ein seltsamer, aber auch mitreißender Film über einen jungen Mann, der seinen eigenen Weg geht, aneckt, scheitert und schließlich doch irgendwie auf einen grünen Zweig zu kommen vermag. Die Komödie ist gewöhnungsbedürftig und selbst in der heutigen Filmlandschaft ein erfrischend anderes Werk, eine besondere Comic-Verfilmung, eine Komödie mit Tiefgang, ohne dabei die ZuschauerInnen zu verwirren.

Inhalt

Ein neuer Praktikant im zu kurzen grünen Rollkragen-Pulli mischt die Agentur Au petit Coin auf: Hat es Gaston Lagaffe (Théo Fernandez) etwa darauf angelegt, Geschäftsführer Prunelle (Pierre-François Martin-Laval) in den Wahnsinn zu treiben? Denn dem jungen Mann ist sein Büroschlaf heilig, weshalb die Post gern auch mal liegen bleibt. Andererseits sprüht Gaston vor Erfindungsreichtum, wenn es darum geht, den Kolleginnen und Kollegen ihr Dasein schmerzhafter – Verzeihung: angenehmer zu gestalten. Im Hintergrund ist der Chef der Firma gerade im Ausland, während ein Übernahmeangebot auf dem Tisch liegt. Das lehnt Prunelle zunächst ab, ein schwerer Fehler, wie sich zeigt, sinkt doch die Summer von Treffen zu Treffen, weil die Firma längst nicht mehr die Hits produziert, sondern leider von Flops gezeichnet ist. Was tun? Der junge Mann bringt alle zur Weißglut, ist gleichzeitig aber auch irgendwie charmant. Ein Retro-Typ mit vielen cleveren Ideen, die nur leider nicht immer zünden. Oder bleibt doch die Hoffnung auf den nächsten großen Wurf, bevor die Firma pleitegeht oder im Wasser versinkt?

Kritik

Slapstick-Witze mit dem parkenden Auto und generell mit dem fahrbaren Gerät des jungen Gaston. Ein Komödie, die den Nerv trifft, fast schon politisch wirkt und eine völlig neue Hauptperson zeigt. Anarchie oder wider die Obrigkeit. Skurril, seltsam, vor allem aber ein sehr eigenwilliger Humor, der häufig zündet.

Das Bonusmaterial besteht aus einem Making of sowie dem Trailer und Filmtipps.

Gaston – Katastrophen am laufenden Band (O: Gaston Lagaffe): F 2018; Regie: Pierre-François Martin-Laval; Darsteller: Théo Fernandez, Pierre-François Martin-Laval, Arnaud Ducret, Alison Wheeler, Charlotte Gabris; FSK: ab 6 Jahren; Dauer: 84 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1, Französisch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,85:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Koch Media. Veröffentlichung Verkauf: 24. Januar 2019.

Bewertung: 7,6 /10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 3/4 – Humor: 3/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 2/4