Glücklich wie Lazzaro

Parabel

„Glücklich wie Lazzaro“ ist die Geschichte eines unscheinbaren Heiligen, der keine Wunder vollbringt, der keine besonderen Fähigkeiten oder magischen Kräfte besitzt, eine Geschichte ohne Special Effects. Ein Heiliger, der in dieser Welt lebt und von niemandem etwas Böses denkt, der immer an die Menschen glaubt, der immer hilfsbereit ist, egal, wie schlecht er insgesamt behandelt wird. Eine Geschichte, die von der Möglichkeit des Gutseins erzählt, die die Menschen immer ignoriert haben und die dennoch immer wieder auftaucht, um sie in Frage zu stellen; wie etwas, was hätte sein können, aber was wir niemals wollten. Der Film ist eine Parabel, zu Beginn voller skurriler Menschen, die auf kleinsten Raum interagieren. Später wird der Horizont erweitert, doch die Handlung ist mitunter so abstrus, das wir nicht mehr folgen wollen. Oder aber es passiert nichts.

Inhalt                                                                                

Inviolata, ein abgeschiedenes Landgut im italienischen Nirgendwo. Hier herrscht die Marquesa Alfonsina de Luna mit harter Hand über ihre Landarbeiter. Die Arbeiter leben in Armut, können kaum von ihrer Hände Arbeit leben oder sich gar etwas aufbauen. Das Landgut zu verlassen ist kaum möglich, sind doch die Schulden eines jeden viel zu hoch. So hält man sich seine ArbeiterInnen vor Ort. Lazzaro ist einer von ihnen, ein junger Mann, so gutmütig, duldsam und unschuldig, dass man ihn für einfältig halten könnte. Eines Tages kommt Tancredi nach Inviolata, Sohn der Marquesa, der an seiner Mutter so sehr leidet wie am Landleben. Zwischen Tancredi und Lazzaro entwickelt sich eine seltsame, ungleiche Freundschaft, die erste in Lazzaros Leben. Anfangs noch zart und unbeholfen, wird sie die Zeit überdauern, auch die alles auseinander sprengenden Folgen des „Großen Betrugs“, die Lazzaro auf der Suche nach Tancredi in die große Stadt führen wird. Lazzaro will und wird ein anderes Leben kennenlernen, die große weite Welt, was auch immer sie parat hält.

Kritik

Zu Beginn abstrus, später ein Märchen, das wir nicht immer verstehen, verstehen wollen. Alice Rohrwacher hat viele sehr gute Filme gedreht, hier ist es zu viel Kunst, die die normalen ZuschauerInnen kalt lässt. Da kommen wir nicht mehr mit, wenn denn überhaupt mehr dahinter steckt.

Im Bonusmaterial befinden sich die Audiodeskription, Interviews, ein Booklet sowie der Trailer und Filmtipps.

Glücklich wie Lazzaro (O: Lazzaro elice): I / D / F 2018; Regie: Alice Rohrwacher; Darsteller: Adriano Tardiolo, Alba Rohrwacher, Luca Chikovani, Tommaso Ragno, Nicoletta Braschi; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 124 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1, Italienisch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,78:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Piffl Medien / Good Movies. Veröffentlichung Verkauf: 21. März 2019.

Bewertung: 7,4/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 2/4