Gregor Schöllgen / Gerhard Schröder – Letzte Chance

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Sachbuch / Politik / Wirtschaft

Wie geht es weiter mit unserem Verhältnis zu den Großmächten der Welt? Müssen Deutschland und die EU China und Russland als Gegner begreifen, um die USA als Partner zu behalten? Sind die EU und die Nato in ihrer gegenwärtigen Konstruktion überhaupt noch zeitgemäß? Fragen wie diese beherrschen die derzeitigen außenpolitischen Diskurse. Dabei fällt auf, dass innerhalb der jetzigen Regierungsparteien keine Einigkeit herrscht. Umso wichtiger ist im anhebenden Bundestagswahlkampf der Debattenbeitrag von Altkanzler Gerhard Schröder und dem renommierten Historiker Gregor Schöllgen. Die Zukunft der Welt, die Zukunft Europas und damit der westlichen Demokratien, wie steht es darum? Letztlich müssen wir aufpassen, dass uns die Demokratie nicht die Grenzen aufzeigt, die Entwicklung der vergangenen Jahre ist beängstigend, die vernünftigen Stimmen sind in der Minderheit.

Inhalt

Letzte Chance von Gregor Schoellgen

Der Westen liegt im Koma. Paralysiert und apathisch verfolgen Europäer und Amerikaner die weltweite epidemische Zunahme von Krisen, Kriegen und Konflikten aller Art. Das hat seinen Grund: Die Staaten der westlichen Welt, die es so gar nicht mehr gibt, sitzen in überlebten Strukturen fest und bekommen jetzt die Quittung für die Fehler der Vergangenheit. Die Folgen sind fatal. Gregor Schöllgen und Gerhard Schröder fragen, wie es dahin kommen konnte. Und sie sagen, wie es weitergehen muss. Mit Europa und der NATO, mit Russland und mit China, mit den Staaten der südlichen Halbkugel und nicht zuletzt mit Deutschlands Rolle in der Welt. Das Buch verbindet den analytischen Blick des Historikers mit dem gestaltenden Zugriff des Politikers. Es ist das Ergebnis eines Gesprächs, das die beiden seit vielen Jahren führen. Die Demokratie, wie wir sie kennen ist ein Auslaufmodell, das in den einzelnen Ländern immer mehr in Frage gestellt wird, einfach ignoriert wird. Eine Anti-Haltung ist virulent, leider in vielen Ländern der Welt, westlichen Demokratien. Wir folgen mehr dem Extremen, warum nur?

Kritik

Wir brauchen eine neue Weltordnung, eine neue Idee, wie die Welt besser funktionieren kann. Gegen Egoismus und Nationalismus. Ist die Welt mit Abschreckung und Waffenandrohung noch aktuell oder bedarf es neuer Ideen und Herangehensweisen innerhalb Europas, mit den USA und Russland? Wir entwickeln uns zurück und sollten diesen Prozess schleunigst beenden. Die Welt muss besser und sicherer werden, vergesst die ewigen Egoismen.

Gregor Schöllgen, Jahrgang 1952, war von 1985 bis 2017 Professor für Neuere Geschichte an der Universität Erlangen und in dieser Zeit auch für die historische Ausbildung der Attachés im Auswärtigen Amt verantwortlich. Er lehrte in New York, Oxford und London und war unter anderem Mitherausgeber der Akten des Auswärtigen Amtes sowie des Nachlasses von Willy Brandt. Gregor Schöllgen konzipiert historische Ausstellungen und Dokumentationen, schreibt für Presse, Hörfunk und Fernsehen und ist Autor zahlreicher populärer Sachbücher und Biographien.

Gerhard Schröder, geboren 1944, war von 1998 bis 2005 der siebte Kanzler der Bundesrepublik Deutschland. Von 1990 bis 1998 amtierte er als Ministerpräsident des Landes Niedersachsen. Von 1980 bis 1986 und von 1998 bis 2005 war er Mitglied des Deutschen Bundestages, von 1999 bis 2004 war er Parteivorsitzender der SPD. Seit dem Ausscheiden aus seinen politischen Ämtern ist Gerhard Schröder wieder als selbstständiger Rechtsanwalt in Hannover tätig. In den Medien und mit seinem Podcast begleitet er das Geschehen in Deutschland und der Welt.

„Letzte Chance – Warum wir jetzt eine neue Weltordnung brauchen“ hat 256 Seiten und ist im DVA Verlag am 25. Januar erschienen.

Bewertung: 8/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: -/4 – Anspruch: 4/4