Heidi Perks – Die Freundin

Psychothriller

Ein ambivalenter Psychothriller ist im August vom Blanvalet Verlag veröffentlicht worden und nun endlich bei Ewig Suchender rezensiert. Heidi Perks hat mit „Die Freundin“ einen Roman verfasst, dessen Inhalt sich leider viel zu gut nachvollziehen lässt, vor dem sich viele Frauen fürchten und wenig dagegen machen können. Wie weit geht die Abhängigkeit innerhalb einer Beziehung, wie kann man sich vom dominanten Part lösen? In „Die Freundin“ geht es um zwei Frauen, mehr oder weniger Freundinnen, zumindest beide Mütter von kleinen Töchtern. Harriet hat ihre 4-jährige Tochter Alice noch nie allein gelassen, will es nun aber versuchen und gibt sie in die Obhut ihrer Freundin Charlotte, die selbst drei Kinder hat. Doch gleich bei der ersten Gelegenheit verschwindet Alice und niemand weiß, wo sie geblieben sein könnte. Charlotte macht sich Vorwürfe und wird von ihrem Umfeld entsprechend behandelt, Harriet und ihr Mann Brian werden von der Polizei betreut, während die Suche nach Alice läuft.

Inhalt

Die Freundin von Heidi Perks

Während Charlotte auf Alice, die Tochter ihrer Freundin Harriet, aufpasst, verschwindet das Mädchen spurlos. Bei einem Schulfest, als Charlotte nur mal kurz nicht auf die aufpassen konnte und ihre anderen Kinder bei einer Attraktion gebeten hatte, auf die Kleine zu achten. Charlotte ist am Boden zerstört – sie schwört, Alice nur eine Sekunde aus den Augen gelassen zu haben. Diese Sekunde reichte aus. Harriet, völlig verzweifelt, weigert sich, ihre einzige Freundin zu sehen oder mit ihr zu sprechen. Doch warum werden, zwei Wochen nach dem verhängnisvollen Tag, Harriet und Charlotte getrennt voneinander von der Polizei verhört? Und warum haben beide Freundinnen so große Angst davor, was die andere den Beamten sagen könnte? Beide scheinen Geheimnisse zu haben – gefährliche Geheimnisse, die schon bald ans Licht kommen werden … Dann ist da noch Brian, der Ehemann von Harriet, der Charlotte Vorwürfe macht, wie quasi der Rest der Stadt auch. Für Charlotte ist es eine schwierige Zeit, sie ist schuld am Verschwinden eines kleinen Mädchens, das in ihrer Obhut sich befand. Für Harriet ist es natürlich noch schlimmer, sie vermisst ihre Tochter. Doch nicht alles ist hier so, wie man es vermuten könnte…

Kritik

Der Roman droht ganz kurz zu kippen, als er uns zu viel verrät, was die meisten aber ohnehin schon ansatzweise ahnen. Der Wechsel ist schlicht nicht gut gemacht. Doch zuvor und anschließend ist es ein starkes Drama mit Thrillereffekten. Was würdet ihr in so einer Situation machen? Gibt es einen Ausweg? Gibt es überhaupt solche Menschen, offensichtlich schon, leider! Stigmatisiert wird die Freundin, die nichts dafür kann, aber Leiden tut nicht nur sie, sondern in erster Linie Harriet.

Heidi Perks arbeitete als Marketingchefin eines Finanzunternehmens, bevor sie sich entschloss, Vollzeit-Mutter und -Autorin zu werden. Sie ist ein unersättlicher Fan von Kriminalromanen und Thrillern und will immer herausfinden, wie die Menschen ticken. Heidi Perks lebt mit ihrer Familie in Bournemouth an der Südküste Englands. „Die Freundin“ („Now You see her“), hat 384 Seiten, wurde von Sabine Schilasky übersetzt und ist im Blanvalet Verlag am 19. August erschienen.

Bewertung: 7,8/10 Punkten

Spannung: 3/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4