Im Kino: New Order

Dystopie

Ab dem 12. August startet „New Order – Die neue Weltordnung“ in den deutschen Kinos. Das schonungslose Drama des gefeierten mexikanischen Filmemachers Michel Franco bietet eine dystopische Sicht auf Mexiko und zeigt eindrücklich die Konsequenzen einer extrem gespaltenen Gesellschaft, die von sozialen und wirtschaftlichen Unterschieden geprägt ist. Während die gehobene Gesellschaft ein rauschendes Hochzeitsfest feiert, liefern sich auf den Straßen Mexiko-Stadts Demonstranten aufgeheizte Schlachten mit der Polizei und auch die Welt einer wohlhabenden Familie gerät aus den Fugen, als die Hochzeitsfeier ihrer Tochter von einer Gruppe Aufständischer gestört wird. Schnell wird klar, dass der Klassenkampf weit mehr als ein Aufstand der Armen ist und das komplette politische System zusammenbricht. Welche Rolle spielt die Armee?

Kinostart: Donnerstag, 12. August, Kino am Raschplatz

Inhalt

In diesem fesselnden, spannenden dystopischen Drama gerät eine verschwenderische Hochzeit der Oberschicht in einem unerwarteten Aufstand des Klassenkampfes aus den Fugen, der in einen gewaltsamen Staatsstreich mündet. Aus der Sicht der empathischen jungen Braut (Naian González Norvind) und der Bediensteten, die für – und gegen – ihre reiche Familie arbeiten, zeichnet das Thrillerdrama atemlos den Zusammenbruch eines politischen Systems nach, das durch ein noch erschreckenderes System ersetzt wird. Während der Hochzeit kehrt ein alter Bekannter zum Anwesen der Familie zurück, der dort einst arbeitete. Er hofft Geld zu bekommen, um eine wichtige Operation bezahlen zu können. Die Braut hat Mitleid und will ihm den Restbetrag nach Hause bringen, nachdem er schon gegangen ist. Doch in den Straßen herrscht Ausnahmezustand. Das Militär versucht die Armen, die Aufständischen in Schach zu halten, sperrt ganze Bereiche ab. So muss die Braut zunächst zu dem Chauffeur und Angestellten nach Hause und sich dort in Sicherheit bringen. Bis das Militär anklopft und sie mitnimmt. Dann nimmt das Drama seinen Lauf.  

Kritik

„New Order“ feierte 2020 seine Nordamerika-Premiere im Rahmen des Toronto International Film Festival und wurde bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig mit dem Silbernen Löwen des Film Festivals Venedig – Großer Preis der Jury – ausgezeichnet. Der aufrüttelnde Film bietet eine dystopische Sicht auf Mexiko, in der die Konsequenzen der immer größer werdenden Kluft zwischen Arm und Reich eindrücklich dargestellt werden. Die Sozialkritik ist in einen aufwühlenden Film verpackt. Gewalt herrscht in einer Gesellschaft, die den Zusammenhalt verloren hat, bei der die Schere zwischen Reich und Arm immer stärker auseinanderdriftet.

Das dramatische Zukunftsszenario „New Order“ von Regisseur Michel Franco dauert 86 Minuten, ist ab 16 Jahren freigegeben und wird von Ascot Elite veröffentlicht. Es ist eine Kritik am Rechtssystem, es zeigt, wie kaltschnäuzig und bestialisch Menschen agieren können und dass die Guten nicht auf das Gute im Gegenüber hoffen dürfen, sondern, dass sie selbst notfalls mit Gewalt und Machtausübung auftreten müssen. Sonst siegt immer die Bestie Mensch. In den Hauptrollen überzeugen Naian González Norvind als junge Braut Marianne sowie Diego Boneta als ihr Bruder Daniel und Mónica del Carmen als Marta.

Bewertung: 7,8/10 Punkten

Spannung: 3/4 – Action: 3/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 2/4