Im Kino: Stillstehen

Drama

„Stillstehen“ von Elisa Mishto („Emma und die Wut“, „States of Mind”) ist ein poetisches, witziges und radikales Porträt einer Generation, die nichts zu verlieren und nichts zu gewinnen hat.

In den Hauptrollen zu sehen sind Natalia Belitski („Parfum“, „In Zeiten des abnehmenden Lichts“) als Julie und die aufstrebende Newcomerin Luisa-Céline Gaffron als Krankenschwester Agnes. Perfekt abgerundet wird das Ensemble durch den italienischen Schauspieler Giuseppe Battiston („Brot und Rosen“) und u.a. Katharina Schüttler („Oh Boy“), Martin Wuttke („A most wanted Man“), sowie Leslie Malton („Taxi“) und Jürgen Vogel („Die Welle“) in einer besonderen Gastrolle! Die Charaktere sind zugleich „smart, witzig, warmherzig und zerbrechlich“, so CALA-Produzentin Martina Haubrich. „Stillstehen“ ist ein Film über eine Generation, die nicht weiß wo sie steht und wo sie hin soll, aber auch eine Ode an das Leben und den bittersüßen Geschmack von Freiheit.

Kinostart: Digitaler Start auf www.alleskino.de am 17. Juni.

Inhalt

Julie (Natalia Belitski) lebt nur nach ihrem eigenen Grundsatz: Nichts tun. Und mit Nichts meint sie Nichts: Sie studiert nicht, arbeitet nicht, sie hat keine Freunde. Sie will einfach nur stillstehen. Und dennoch existieren und agieren. Um sich dem „normalen“ Leben zu entziehen, lässt sich Julie regelmäßig in ihre psychiatrische Wunschklinik einweisen. Hier kennt man sie, hier weiß man wie sie tickt. Dass Julie ohne Gummihandschuhe nicht aus dem Haus geht, oder notfalls auch mal ein Lama aus dem Zoo auf einen Rave entführt, wundert niemanden mehr. Man lässt sie in Ruhe.

Das ändert sich schlagartig als sie erfährt, dass ihr Erbe aufgebraucht ist und Agnes (Luisa-Céline Gaffron) in ihr Leben tritt: eine vermeintlich naive Krankenschwester und ihre neue Betreuerin, die stets bemüht ist, alles richtig zu machen. Julie erkennt schnell, dass ihr bisheriges perfektes Nichtstun auf der Kippe steht. Sie fasst einen folgenschweren Entschluss: Um weiterhin stillstehen zu können, muss sie sich bewegen. Doch sind ihre Entscheidungen richtig, oder macht sie damit ihr Leben völlig kaputt?

Kritik

Was für ein Drama. Wie wollen wir leben, wie können wir leben, was können wir akzeptieren? Eine Frau geht ihren eigenen Weg, mit Handschuhen und immer auf Entfernung zu anderen Menschen, es sei denn, sie sollen ihre Gelüste stillen. Eine neue Pflegerin kann ihr Paroli bieten, scheint sie zu interessieren. Eine spannende Beziehung, eine gefährliche Ausgangslage – was wird das hier werden? Sehr gute Dialoge, komische Szenen und ein Setting, das seinesgleichen sucht. Bringt den Film bitte noch schnell in die Kinos? Oder sehr ihn euch auf dem Portal an.

Stillstehen: D / I 2019; Regie: Elisa Mishto; Darsteller: Natalia Belitski, Luisa-Céline Gaffron, Katharina Schüttler, Martin Wuttke, Kim Riedle, Giuseppe Battiston, Leslie Malton, Jürgen Vogel; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 91 Minuten; Sprachen: Deutsch; Untertitel: ; Bild: 1,78:1 (16:9 anamorph); Vertrieb: ©Farbfilm Verleih. Veröffentlichung Verkauf: 17. Juni 2021.

Bewertung: 7,9/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4  – Anspruch: 3/4