Kokon

Coming-of-Age / Dramödie

In ihrem zweiten Film „Kokon“ erzählt Regisseurin und Drehbuchautorin Leonie Krippendorff („Looping“) in sinnlichen Bildern eine authentische Berliner Coming-of-Age-Geschichte über aufkeimende Gefühle, sexuelles Erwachen und die erste große Liebe. Neben Lena Urzendowsky („How to sell drugs online fast“, „Dark“) begeistern Kinostar Jella Haase („Fack ju Göhte 1-3“, „Lollipop Monster“), die bereits in Krippendorffs preisgekröntem Langfilmdebüt „Looping“ die Hauptrolle gespielt hat, und Lena Klenke („Rock my Heart“, „8 Tage“). Ein Film über wilde Mädchen, die sich von den Körperbildern der allgegenwärtigen sozialen Netzwerke emanzipieren und erst so herausfinden, wer sie sein wollen. Zwei Schwestern sind meist auf sich allein gestellt, die Mutter frönt lieber dem Alkohol. Dennoch wachsen die 14- und 16-jährigen recht behütet auf und lernen die erste Liebe und den Alkohol kennen.

Inhalt

Jahrhundertsommer in Berlin-Kreuzberg. Im multikulturellen Mikrokosmos rund um das Kottbusser Tor bahnt sich die 14-jährige Nora (Lena Urzendowsky) ihren Weg durchs Erwachsenwerden. Während die Hitze auf ihrer Haut klebt, bekommt sie zum ersten Mal die Periode, entdeckt ihre Liebe für andere Mädchen und lernt die wilde Romy (Jella Haase) kennen, die in der Parallelklasse ihrer Schwester Jule (Lena Klenke) neu ist. Mit ihr wirkt die Welt plötzlich endlos groß und voller verborgener Schönheit, der Park wird zum Dschungel, das Freibad zum Meer. Nora lernt, zu sich zu stehen und traut sich endlich Wege abseits der Clique ihrer älteren Schwester Jule zu gehen. Doch wie kann Nora ihren Blick für all diese Schönheit bewahren, nachdem ihr zum ersten Mal das Herz gebrochen wurde? Mit gebrochenem Arm lernt sie zunächst noch näher die Welt ihrer Schwester in der Schule kennen. Das gefällt ihr, daheim ist ihre Mutter nie für die Mädchen da, hat nur ein paar nette Worte für sie übrig. Während alle Mädchen und Jungen mit 16 das Küssen und Beziehungen erkunden, findet Nora Gefallen an Romy und eine zarte Verbindung entsteht. Ein fragiler Kokon, der jederzeit aufbrechen könnte, wie eine Raupe, die sich in einen Schmetterling verwandelt.

Kritik

Ein zauberhafter Film vor flirrender Kulisse des sommerlichen Großstadtdschungels. Erfreulich, wie locker und nett die Jugendlichen größtenteils miteinander umgehen, dass die Liebe im Mittelpunkt steht und nicht Gewalt. Die Entdeckung der Liebe eines jungen Mädchens, zärtlich und pragmatisch, aber auch fantasievoll erzählt, ohne die ganz großen Katastrophen, die wir in US-Produktionen meist sehen dürfen. Bei den Nackt- und kleinen Liebesszenen muss bedacht werden, dass die Darstellerinnen schon deutlich älter sind. Jella Haase spielt mit Ende 20 eine 16-jährige…

Im Bonusmaterial befinden sich die Audiodeskription, entfernte Szenen, ein Booklet sowie der Trailer und Filmtipps.

Kokon: D 2020; Regie: Leonie Krippendorff; Darsteller: Lena Urzendowsky, Jella Haase, Lena Klenke, Elina Vildanova, Anja Schneider; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 94 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1; Untertitel: Deutsch, Englisch; Bild: 1,78:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©2021 Salzgeber & Co. Medien GmbH. Veröffentlichung Verkauf: 25. Februar 2021.

Bewertung: 8/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 3/4