Neo-Noir Polizeithriller
Der preisgekrönte Regisseur Corneliu Porumboiu („12:08 – Jenseits von Bukarest“) gilt als einer der Wegbereiter des neuen rumänischen Kinos. Mit „La Gomera“ liefert er einen höchst unterhaltsamen Neo-Noir-Polizeithriller, gespickt mit ironischen Filmzitaten und unerwartet komischen Elementen. Entstanden in Koproduktion mit Komplizen Film („Toni Erdmann“) sorgte der Film bereits im diesjährigen Wettbewerb von Cannes für Aufruhr. Ein spannender, humorvoller und gleichzeitig komplizierter Film, bei dem wir erst die Zusammenhänge verstehen müssen. Ein hervorragender Beginn mit einer skurrilen Figur und einer mythisch anmutenden Atmosphäre und Setting. Hier wird gepfiffen, geschossen und gejagt, die sucht die Polizei Verbrecher und so mancher Ermittler würde gerne selbst profitieren.
Inhalt
Der Polizist Cristi (Vlad Ivanov) lässt sich mit der Mafia ein und fliegt auf. Nun folgen ihm verdeckte Ermittler auf Schritt und Tritt und hören seine Wohnung ab. Daher gibt sich die schöne Gilda (Catrinel Marlon) als seine Geliebte aus und drängt ihn zu einer Reise nach La Gomera. Cristi soll die geheime Pfeifsprache der Inselbewohner lernen, damit er trotz Überwachung mit der Gaunerbande kommunizieren kann. Pfeifend versuchen sie den Matratzenfabrikanten Zsolt (Sabin Tambrea) aus dem Gefängnis zu befreien, denn der ist der einzige, der weiß, wo die 30 Millionen Euro des letzten Coups versteckt sind. Doch alle Beteiligten spielen ein doppeltes Spiel und bald geraten die Ereignisse außer Kontrolle. Nur was stimmt hier noch, was nicht? Was weiß die Ermittlerin, kann Cristi mit seinem Plan durchkommen, oder hat er auch anderes im Sinn? Was ist mit dem Hotel und dem Portier, der so gerne laut klassische Musik hört? Am Ende wird es sich auflösen, für die meisten halbwegs befriedigend.
Kritik
Visuell größtenteils begeisternd: verspielt, anmutig und dann wieder ziemlich derb. Die Sache mit dem Pfeifen müsste man mal ausprobieren… Für alle, die kurz drüber nachdenken müssen, gehört die Insel La Gomera zu den Kanaren, in der Nähe von Teneriffa.
Die Extras bestehen aus einem Interview mit dem Regisseur sowie dem Trailer und Filmtipps.
La Gomera (O: The Whistlers): Rum / E 2019; Regie: Corneliu Porumboiu; Darsteller: Vlad Ivanov, Catrinel Marlon, Rodica Lazar, Agustí Villaronga, Sabin Tambrea; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 93 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1, Rumänisch / Spanisch / Englisch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,35:1 (16:9 anamorph Widescreen); Vertrieb: ©Alamode Film / Alive. Veröffentlichung Verkauf: 29. Mai 2020.
Bewertung: 7,7/10 Punkten
Spannung: 3/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 3/4 – Anspruch: 3/4