Laura Robinson – Das Blut von London

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Historien-Roman / Sklaverei

Ein historischer Roman über ein Thema, das so selten behandelt worden ist. Die Sklaverei am Ende des 18. Jahrhunderts in England. Im Hafen einer wichtigen Stadt, was den Handel mit Afrika und Amerika und somit die Sklaverei betrifft. Laura Robinson hat mit „Das Blut von London“ einen spannenden Kriminalroman geschrieben, der den Tod eines Sklaverei-Gegners behandelt, dabei aber viele zum Teil schockierende Details über den Sklavenhandel offenbart. Sklaven wurden als Ware bezeichnet und konnten somit auch dementsprechend genutzt oder entsorgt werden. Ein Ermittler geht aus privaten Gründen in eine Hafenstadt und sucht dort den Mörder seines Freundes. Was er dabei alles erlebt, in welche Gefahren er sich begibt und wie die Handlung aufgelöst wird, könnt ihr in diesem gut geschriebenen und spannenden Werk lesen. Tragisch, hart und realistisch…

Inhalt

Das Blut von London von Laura Robinson

London, 1781: Aus dem Nebel der Hafendocks schält sich das Bild eines schrecklichen Verbrechens. Eine männliche Leiche, die Brandmale aufweist. Harry Corsham, der zur oberen Gesellschaftsschicht gehört, erfährt, dass es sich bei dem Ermordeten um seinen Jugendfreund Tad handelt. Erinnerungen kommen bei ihm auf, aus Zeiten, in denen Tad und er noch voller Ideale waren. Corsham will die Mörder seines Freundes finden, um Seelenfrieden zu erlangen. Doch damit stellt er sich gegen die Mächtigen Londons. Für seine Familie und ihn geht es jetzt um Tod oder Leben. Denn die Westindien-Gesellschaft mag keine Störenfriede. Corsham ermittelt in der Hafenstadt Deptford. Hier gibt es eine Mauer des Schweigens, ein jeder scheint gegen ihn zu sein, selbst die Farbigen. Doch Corsham ermittelt weiter, kann sich dabei höchstens auf eine Person verlassen, die ihm den Rücken freihält. Doch er muss aufpassen, dass er nicht plötzlich selbst Opfer wird und damit nicht die Verbrechen, die auf Sklavenschiffen geschehen sind aufdecken. Die Abolitionisten hatten einen sehr schweren Stand, es ging um viel Geld und ein ganz spezielles Weltbild.

Kritik

Ein hartes Thema, das gut aufgearbeitet worden ist. Der Protagonist ist glaubwürdig, engagiert und muss Dramen miterleben. Ohne Rücksicht auf seine eigene Karriere versucht er Klarheit zu gewinnen. Dass es dabei nicht nur um Sklaverei und den Missbrauch dabei geht, sondern auch um Machtspiele und gar Kinderprostitution ist manchmal etwas viel, wirkt aber dennoch stark.

Laura Robinson studierte an der Bristol University Politikwissenschaften und politische Philosophie. 15 Jahre arbeitete sie als Politikerin, bevor sie sich entschloss, das Schreiben in den Mittelpunkt ihres Lebens zu stellen. »Das Blut von London« ist ihr Romandebüt. „Das Blut von London“ heißt im Original „Blood and Sugar“, wurde von Robert Brack übersetzt, hat 512 Seiten und ist im Heyne Verlag am 8. Juli erschienen.

Bewertung: 8/10 Punkten

Spannung: 3/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4