Mein Leben mit Amanda

Familiendrama

„Mein Leben mit Amanda“ von Mikhaël Hers („Dieses Sommergefühl“) erzählt wunderbar feinfühlig und berührend vom Zueinanderfinden zweier Menschen, die ungleicher nicht sein könnten. Vor allem die schauspielerische Leistung von Vincent Lacoste („Saint Amour“), einem der Shooting-Stars des jungen französischen Kinos als David, und der jungen Isaure Multrier als Amanda treffen mitten ins Herz des Zuschauers. Ebenso die Darbietungen von Stacy Martin („Nymphomaniac“) und Ophélia Kolb („Call my Agent“). Die ersten gut 20 Minuten ist es ein netter Film über eine Familie bzw. Mutter, Kind und Bruder. Doch ab einem Ereignis aus dem Nichts, verändert sich alles. Wie geht man mit diesem Vorfall um, wie erklärt man es einem Kind, was soll mit der kleinen Amanda passieren? Ein kleines Filmjuwel!

Inhalt

Sommer in Paris. David (Vincent Lacoste), 24 Jahre alt, führt ein unbekümmertes Single-Leben, das er sich mit verschiedenen Jobs finanziert. Er ist als Vermittler für Mietwohnungen für die neuen Mieter zuständig und er arbeitet als Landschaftsgärtner. Gelegentlich schaut er auf einen Sprung bei seiner Schwester (Ophélia Kolb) und ihrer kleinen Tochter Amanda vorbei. Und da ist noch seine neue Nachbarin Léna (Stacy Martin), in die er sich verlieben könnte. Mit ihr geht er aus. Doch von einem auf den anderen Tag findet die sommerliche Unbeschwertheit ein Ende. David ist gezwungen, eine große Entscheidung zu treffen und eine noch größere Verantwortung zu übernehmen. Für sein Leben und das seiner siebenjährigen Nichte Amanda. Und die clevere Kleine hat so ihre eigenen Vorstellungen, wie das aussehen soll. Eigentlich hätte er an dem bestimmten Tag bei seiner Schwester sein sollen, aber er hatte sich verspätet. Nun muss er Verantwortung übernehmen und mit dem Schmerz, der Leere im Herzen umgehen können. Ist er dazu bereit, kann er das? Amanda muss weiter ein geordnetes Leben führen können, dafür muss er stark sein und ihr das Lächeln im Leben zurückschenken.

Kritik

Französische Filme schaffen immer wieder eine unglaubliche Leichtigkeit, selbst bei sehr schweren Themen. Wie geht man mit einem solchen Vorfall um? Das wird nur im Innenverhältnis der Familie gezeigt, wie der Bruder sich um das Mädchen kümmert, oder ob er das überhaupt kann. Der Mikrokosmos Familie ohne Rachegefühle, Schuld oder Geldfragen. Ein starkes Drama, das berührt.

In den Extras gibt es den Trailer und Filmtipps.

Mein Leben mit Amanda (O: Amanda): F 2018; Regie: Mikhaël Hers; Darsteller: Vincent Lacoste, Stacy Martin, Greta Scacci, Ophelia Kolb, Isaure Multrier; FSK: ab 6 Jahren; Dauer: 102 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1, Französisch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,39:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©MFA+ Film / Alive. Veröffentlichung Verkauf: 17. Januar 2020.

Bewertung: 7,9/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 3/4