Milla meets Moses

Drama / Coming-of-Age Dramödie

Voller Energie und ansteckender Lebenslust ist Shannon Murphy mit „Milla meets Moses“ nicht nur ein hervorragendes Debüt gelungen, sondern auch ein sehr heller und sehr komischer Film mit einer unglaublich traurigen Geschichte. Vater, Mutter, Milla und Moses suchen nach ihren eigenen Wegen, mit Millas Krankheit umzugehen. Ein Teenager, der sterbenskrank ist. Dass sie dabei auch immer wieder nachvollziehbar scheitern dürfen, zeichnet Shannon Murphy als große Humanistin aus. Zärtlich und einfühlsam beobachtet sie, wie diese seltsam neurotische Familie langsam zusammenkommt und gemeinsam Trost findet. Was für starke Eltern, die ihrer Tochter fast alles erlauben, was die in der ihr noch verbliebenen Zeit anstellen möchte und vor allem mit wem. Ein starkes Familienportrait.

Inhalt

Milla (Eliza Scanlen) trifft Moses (Toby Wallace) – vielmehr wird sie bei der ersten Begegnung buchstäblich von ihm umgehauen. Am Bahnsteig. Obwohl Moses sich als Herumtreiber und Gelegenheitsdealer entpuppt, nimmt sie ihn mit zu sich nach Hause, um ihn ihren Eltern vorzustellen. Anna (Essie Davis) und Henry (Ben Mendelsohn) – eine ehemalige Konzertpianistin und ein ziemlich entspannter Psychiater – sind alles andere als begeistert von Millas neuem Freund, zumal der deutlich älter ist als ihre Teenager-Tochter. Doch Millas Lebensfreude und ihre Sehnsucht, die Liebe und die Welt zu entdecken, stellen die Familie auf den Kopf. Als die Eltern merken, dass Moses ihrer krebskranken Tochter sichtlich guttut, nehmen sie ihn trotz ihrer Bedenken bei sich auf und werden dabei mit ihren eigenen Schwächen konfrontiert. Dabei müssen sie viel ertragen, doch im Wissen, dass ihre Tochter womöglich nur noch wenig Zeit auf Erden hat, wollen sie ihr und ihrem Glück nicht im Wege stehen. Eine junge Frau versucht aufzuleben, soweit das in ihrem Zustand möglich erscheint.

Kritik

Wie unglaublich tolerant müssen die Eltern sein, wie stark sind sie und ist ihre Liebe zu ihrer Tochter. Das Mädchen hingegen möchte leben, wer könnte es ihr verdenken. Der Film zeigt erstaunlicherweise nur einen kleinen Ausschnitt, praktisch nichts aus der Schule oder im Krankenhaus, dafür aber immer die Familie und ihren Freund Moses, der mindestens genauso große Probleme mit seinem Leben hat wie sie mit ihrem. Tragisch schön!

Im Bonusmaterial befinden sich ein knapp 4-minütiges Featurette  sowie der Trailer und Filmtipps.

Milla meets Moses (O: Babyteeth): Aus 2020; Regie: Shannon Murphy; Darsteller: Eliza Scanlen, Toby Wallace, Ben Mendelsohn, Essie Davis, Michelle Lotters, Emily Barclay; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 113 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1, Englisch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,66:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©X Edition / Alive. Veröffentlichung Verkauf: 26. Februar 2021.

Bewertung: 7,8/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4