Moffie

  • Beitrags-Autor:
  • Beitrags-Kategorie:Drama

Drama / Homosexualität in der Armee

Mit epischer Bildsprache zeigt Oliver Hermanus’ authentisches Soldatendrama „Moffie“, wie das Apartheid-Regime neben all seinen rassistischen Gräueltaten auch unzählige weiße junge Männer körperlich und physisch zugrunde gerichtet hat – durch das staatliche Verlangen, Homosexuelle und alle anderen „Abweichler“ aus der südafrikanischen Gesellschaft zu beseitigen. Junge Menschen sollten zur Armee und dort ausgebildet werden. Anfang der 1980er musste man sich gegen Angola und deren Kommunismus wappnen und so absolvierten die Männer ihren Wehrdienst, der so hart war, wie wir es aus anderen Filmen und anderen Ländern gewohnt sind. Brutal, körperlich und physisch an die Grenzen gehend. Wer Widerworte hatte oder homosexuell war, musste damit rechnen bestraft zu werden, auf welche Art auch immer.

Inhalt

Südafrika 1981, zur Zeit der Apartheid: Wie alle weißen jungen Männer muss auch Nicholas Van der Swart (Kai Luke Brummer) seinen zweijährigen Militärdienst leisten, um das Regime vor der Bedrohung durch den Kommunismus und die „Schwarze Gefahr“ zu verteidigen. Dass Nicholas schwul ist, darf niemand wissen, denn wer in der Truppe als „Moffie“ erkannt ist, wird brutal schikaniert und gequält. Noch mehr als es in der Gesellschaft im Allgemeinen schon so ist. Doch dann verliebt sich Nicholas in seinen Kameraden Dylan Stassen (Ryan de Villiers). Der ist bei der Armee schon häufiger angeeckt und hatte Stress mit seinem Vorgesetzten, einem Mann, der kein Pardon kennt und selbst bei Soldaten, die den Druck nicht aushalten können, immer weitermacht. Die jungen Männer sind also gewarnt, doch bei den Übungen kommen sie sich näher. Als ein Heimaturlaub ansteht, fährt nur einer von ihnen. Danach ist der andere weg und zu Kampfhandlungen kommt es für die Anfänger zudem noch.

Kritik

Man hat tatsächlich häufig das Gefühl, der Film würde wirklich zu Beginn der 80er Jahre gedreht worden sein. Bild und Authentizität sind sehr gut gemacht. Die Handlung ist nicht immer überzeugend. Afrikaans zu hören ist ein Erlebnis. Ein interessanter Einblick in die Geschichte Südafrikas, mal von einer etwas anderen Seite.

Im Bonusmaterial befinden sich ein Behind the Scenes sowie der Trailer und Filmtipps.

Moffie: Südafrika 2019; Regie: Oliver Hermanus; Darsteller: Sasha und ihre Familie; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 103 Minuten; Sprachen: Afrikaans 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,78:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©2021 Salzgeber & Co. Medien GmbH. Veröffentlichung Verkauf: 29. Januar 2021.

Bewertung: 7,4/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 2/4