Nurejew – The White Crow

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Biopic / Tänzer Zeitgeschichte

Beruhend auf wahren Ereignissen, erzählt Regisseur und Darsteller Ralph Fiennes („Der englische Patient“) in „Nurejew – The White Crow“ die unglaubliche Geschichte der sowjetischen Ballettlegende Rudolf Nurejew. Gedreht auf 16mm leben in atmosphärischen Bildern die bewegten 1960er Jahre wieder auf. Die Rolle Nurejews interpretiert eindrucksvoll der ukrainische Weltklasse-Balletttänzer Oleg Ivenko, der für die Rolle erst Englisch lernen musste. Das Drehbuch stammt von David Hare („Der Vorleser“). Ein schwieriger Charakter, aber ein Riesentalent, was das Ballett-Tanzen anbelangt. Das ist Nurejew, der aus kleinen Verhältnissen in Ufa sich ganz nach oben tanzen will. In der Sowjetunion nicht ganz einfach, vor allem für Künstlerinnen, die sich in Paris oder London versuchen dürfen. Ständig haben sie Aufpasser an ihrer Seite, jeglicher Fehltritt könnte das Ende der Karriere bedeuten. Doch Nurejew ist ein Jahrhunderttalent, der seine Freiheiten braucht.

Inhalt

Paris in den 1960er Jahren: Der Kalte Krieg befindet sich auf seinem Höhepunkt und die Sowjetunion schickt ihre beste Tanzkompanie in den Westen, um ihre künstlerische Stärke zu demonstrieren. Das Leningrader Kirow-Ballett begeistert die Pariser Zuschauer, aber ein Mann sorgt für die Sensation: der virtuose junge Tänzer Rudolf Nurejew (Oleg Ivenko). Attraktiv, rebellisch und neugierig, lässt er sich vom kulturellen Leben der Stadt mitreißen. Begleitet von der schönen Chilenin Clara Saint (Adèle Exarchopoulos) streift er durch die Museen und Jazz-Clubs der Stadt, sehr zum Missfallen der KGB-Spione, die ihm folgen. Er will Leben und er will Tanzen, alles andere interessiert ihn nicht – er will seinen Will durchsetzen. Doch Nurejew genießt den Geschmack der Freiheit und beschließt in Frankreich politisches Asyl zu beantragen, allerdings erst, als ihm kaum noch eine andere Möglichkeit bleibt, er sich in die Ecke gedrängt fühlt. Ein höchst riskantes Katz- und Mausspiel mit dem sowjetischen Geheimdienst beginnt. Ist es das Wert, immer dem Regime, das ihn unterstützt hat, das seine Ausbildung erst ermöglichte, so vor den Kopf zu stoßen?

Kritik

Es gibt inzwischen einige sehr gute Filme aus dem Genre. Nicht zuletzt „Maos letzter Tänzer“. Bei „Nurejew – The White Crow“ ist das Besondere, die Art und Weise, wie er entscheidet in Frankreich zu bleiben, sich gegen die Sowjetunion zu stellen – aus Trotz, nicht aus politischer Überzeugung. Ein Mann, der nur machen wollte, was er wirklich wollte. Äußerer Einfluss wurde immer abgelehnt. Ein grandioser Tänzer, ein schwieriger Mensch. Immerhin 200.000 KinozuschauerInnen. 

Die Extras bestehen aus Rudolf Nurejew – Die Legende hinter „The White Crow“, einem Gespräch mit Regisseur und Hauptdarsteller, einem Question & Answer, Interviews mit Cast & Crew sowie dem Trailer und Filmtipps.

Nurejew – The White Crow: UK 2019; Regie: Ralph Fiennes; Darsteller: Oleg Ivenko, Adèle Exarchopoulos, Louis Hofmann, Sergei Polunin, Olivier Rabourdin; FSK: ab 6 Jahren; Dauer: 122 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1, Russisch, Englisch, Französisch 5.1; Untertitel: Deutsch, Englisch; Bild: 1,85:1 (16:9 anamorph Widescreen); Vertrieb: ©Alamode Film / Alive. Veröffentlichung Verkauf: 7. Februar 2020.

Bewertung: 8,1/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4