Raus

Jugenddrama / Politkritik

Nochmal ganz von vorn anfangen, mitten im Wald und fernab unserer Gesellschaft? Rebellieren und einfach alles hinter sich lassen? In Philipp Hirschs Kino-Spielfilmdebüt „Raus“ ist der Name des Filmes Programm. Seine Protagonisten wollen raus! Sie wollen raus in die Natur und raus aus ihrem jetzigen Leben, möchten ausbrechen aus der heruntergekommenen Zivilisation. Mehr oder weniger zumindest. Jeder für sich, erst allein, dann zusammen. Dass dies jedoch alles andere als einfach ist, müssen sie schnell am eigenen Leib erfahren … In den Rollen der jungen Aussteiger, die sich nach absoluter Freiheit sehnen, glänzen Newcomer Matti Schmidt-Schaller, Tom Gronau, Milena Tscharntke, Matilda Merkel und Enno Trebs. Das Drehbuch hat Regisseur Philipp Hirsch gemeinsam mit Thomas Böltken geschrieben. Entstanden ist Junges deutsches Kino in Bestform und ein Roadmovie, das das Lebensgefühl der Generation Z in kraftvollen und sinnlichen Bildern einfängt. Die ersten 20 Minuten sind genial, danach verflacht der Film ein wenig.

Inhalt

„Unsere Welt ist am Arsch, weil die Falschen am Drücker sind!“ Das ist Glockes (Matti Schmidt-Schaller) Sicht auf die Dinge. Zumindest im Moment. Und vielleicht auch ein wenig, weil er selbst ganz und gar nicht am Drücker ist. Er versucht sich als Aktivist – gegen Kapitalismus, gegen Ungerechtigkeit in der Welt, für Naturschutz und gegen Tierversuche. Doch eigentlich geht es ihm darum, ein Mädchen zu beeindrucken. So auch, als er einen protzigen Luxuswagen anzündet … Leider wird Glocke dabei erwischt und gefilmt. Er kann fliehen, aber sein Bild geht schon durch die Medien. Spontan schließt er sich einer Gruppe Fremder an, die sich im Netz verabredet haben. Sie folgen dem Ruf eines Unbekannten, der in den Bergen lebt und in der Rückbesinnung zur Natur den Weg in die Zukunft sieht. Sie alle wollen die Welt zu einem besseren Ort machen und tragen doch ein Geheimnis mit sich, möchten ihre Vergangenheit hinter sich lassen und aus dem System ausbrechen. Das ist ihr Ziel. Zunächst erleben die jungen Rebellen Glocke, Judith (Milena Tscharntke), Steffi (Matilda Merkel), Elias (Tom Gronau) und Paule (Enno Trebs) Tage der Freiheit und des Glücks. Doch dann wendet sich das Blatt …

Kritik

Würde der Film doch nur so bleiben, wie er beginnt. Das ist richtig gut, das sehen wir uns gerne an. Okay, ab in den Wald und da etwas suchen, was Sinn stiften könnte, aber letztlich die Zuschauer eher verstören könnte. Da wäre viel mehr drin gewesen, gerade nach den tollen Monologen und der Wahrheit, die zu Beginn ausgesprochen wird. Könnten wir da bitte wieder anschließen? Die Darsteller sind gut, das letzte Drittel nicht so sehr. Der Film „Raus“ von Regisseur Philipp Hirsch dauert 101 Minuten, ist ab 12 Jahren freigegeben und wird vom Farbfilm Verleih veröffentlicht. Eine Gesellschaftskritik, die sich in sich selbst verliert, nachdem sie zuvor intellektuell aufrührt.

Das Bonusmaterial besteht aus der Audiodeskription sowie dem Trailer und Filmtipps.

Raus: D 2018; Regie: Philipp Hirsch; Darsteller: Matti Schmidt-Schaller, Milena Tscharntke, Tom Gronau, Matilda Merkel, Enno Trebs; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 101 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1; Untertitel: Deutsch, Englisch; Bild: 2,39:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Farbfilm Home Entertainment / Lighthosue Home Entertainment. Veröffentlichung Verkauf: 26. Juli 2019.

Bewertung: 7,7/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 3/4