Flüchtlingsdrama / Roadmovie
Europa und seine Flüchtlingsproblematik. Es ist ein Fluch, dass so viele junge Afrikaner nach Europa wollen, um dort ein freieres und besseres Leben führen zu können. Wie können die Europäer reagieren, wie können sie die Situation verbessern, für alle Beteiligten? Das ist seit Jahren das allumfassendste Thema in vielen europäischen Ländern, der Umgang mit Flüchtlingen. In „Roads“ wird ein junger Mann gezeigt, der seinen älteren Bruder wiederfinden möchte, der entweder im Norden Frankreichs sich aufhält oder den Weg nach England geschafft hat. Auf seinem Weg nach Europa begegnet er einem jungen Briten, der das Wohnmobil seiner Familie stiehlt und fortan damit in Bewegung ist. Er will dem Jungen helfen und eine wahnwitzige Fahrt nach Europa steht bevor. Auf ihrem Weg erleben sie viele Menschen, gute und nicht so gute.
Inhalt
Der 18-jährige Gyllen (Fionn Whitehead) aus London hat das Wohnmobil seines Stiefvaters entwendet und ist dem Familienurlaub in Marokko entflohen, als er zufällig auf den gleichaltrigen William (Stéphane Bak) aus dem Kongo trifft, der versucht, die Grenze nach Europa zu überwinden, um dort seinen verschollenen Bruder zu suchen, der entweder in Frankreich oder England sein müsste. In diesem Moment größter Verlorenheit beschließen die beiden Verbündete zu werden: Angetrieben von jugendlicher Abenteuerlust bahnt sich das ungleiche Paar seinen Weg durch Marokko, Spanien und Frankreich bis nach Calais. Während die Freundschaft und das Vertrauen der jungen Männer zueinander mit jedem Tag wächst, werden sie mit Entscheidungen konfrontiert, die nicht nur ihr eigenes Leben nachhaltig beeinflussen. Sie lernen gute und weniger gute Menschen kennen, die ihnen helfen wollen oder sie ausnutzen möchten. Wie kann man diese Menschen erkennen, woran sind sie zu unterscheiden. Doch gemeinsam schaffen die Jungen etwas, was außergewöhnlich ist. Wird es ein Happy-End für die Beiden geben oder muss zumindest einer von ihnen mit einer Niederlage aus dem Freiheitsrennen ausscheiden?
Kritik
Ein recht simpler, wenngleich guter Film. Szenen wie an der Imbissbude gehören zum Klischee und sind okay. Dass zwei Rotznasen es mit einem Wohnmobil durch ganz Europa schaffen ist eher unwahrscheinlich, aber charmant dargestellt. Ein guter Film für Völkerverständigung und Menschlichkeit.
Im Bonusmaterial gibt es die Hörfilmfassung, die Geschichte, über Sebastian Schipper, on the Roads, Friends on and off Screen sowie den Trailer und Filmtipps.
Roads: D / F 2019; Regie: Sebastian Schipper; Darsteller: Fionn Whitehead, Stephane Bak, Moritz Bleibtreu, Ben Chaplin, Marie Burchard, Paul Brannigan; FSK: ab 6 Jahren; Dauer: 99 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1, Englisch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,40:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©ArtHaus / Studiocanal Home Entertainment. Veröffentlichung Verkauf: 28. November 2019.
Bewertung: 7,8/10 Punkten
Spannung: 3/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 2/4