Rob Hart – Der Store

Gesellschaftsdrama / Dystopie

Ein wenig Science-Fiction, viel Gesellschaftskritik oder zumindest –beobachtung und eine sehr spannende und gut geschriebene Story. In „Der Store“ von Rob Hart geht es um die Welt von morgen, die von Menschen zugrunde gerichtet wurde und weitestgehend eine unwirtliche Erde geworden ist. In den USA gibt es ein bestimmendes Geschäft, das große Teile der persönlichen Befriedigung abdeckt. Es ist der größte Arbeitgeber, es erinnert verblüffend an das heutige Amazon, wobei der Konzern noch längst nicht so schlimm ist, wie der „Store“ in der Geschichte. Der Gründer hat eine zynische Weltansicht, macht kleine Geschäfte kaputt, rechtfertigt seine unmoralischen Handlungen vor sich selbst und schafft Vertriebszentren, die kleinen Städten gleichen. Dort werden alle Menschen permanent mittel Armbanduhr überwacht. Doch ein wenig Widerstand ist schon vorhanden…

Inhalt

Der Store von Rob Hart

Der Store liefert alles. Überallhin. Der Store ist Familie. Der Store schafft Arbeit und weiß, was wir zum Leben brauchen. Der Store hat die Konkurrenz weitestgehend zerstört, ist Markt-beherrschend. Aber alles hat seinen Preis. Paxton und Zinnia lernen sich bei Cloud kennen, dem weltgrößten Onlinestore. Paxton hat dort eine Anstellung als Security-Mann gefunden, nachdem sein Unternehmen ausgerechnet von Cloud zerstört wurde und er danach als Wärter im Gefängnis arbeiten musste. Zinnia arbeitet in den Lagerhallen und sammelt Waren für den Versand ein, ein Laufbursche auf Zeit, damit der Arbeitgeber nicht die Dauer der Aufträge bemängelt. Das Leben im Cloud-System ist perfekt geregelt, aber unter der Oberfläche brodelt es. Die beiden kommen sich näher, obwohl sie ganz unterschiedliche Ziele verfolgen. Bis eine schreckliche Entdeckung alles ändert. Zinnia ist ohnehin nur dort, um einen Auftrag zu erledigen. Sie soll herausfinden, wie die Energieversorgung des Unternehmens funktioniert. Doch was sie in ihrer Zeit herausfindet. Ist menschlich verwerflich, tragisch und verachtend. Eine Welt, die ohne staatliche Kontrolle auskommt und die ihre Bewohner benutzt und verarscht. Das will Zinnia ändern, doch Paxton wird gleichzeitig zu ihrer großen Hilfen und ihrem Schwachpunkt fortan.

Kritik

In seinem Roman „Der Store“ entwirft der Autor Rob Hart ein Szenario um ein Thema, das ebenso hochaktuell wie viel diskutiert wird. Die Kehrseite unserer schönen neuen „Shopping-) Welt, in der jederzeit und überall mit einem Klick alles zu haben ist, innerhalb weniger Tage. Hoffentlich werden die Staaten vernünftig und lassen Unternehmen nie so autark arbeiten und so viel Macht übernehmen. Das ist keine Entwicklung, wie wir sie uns wünschen könnten. Und doch ist es nicht allzu unrealistisch. Wenn Menschen kaum noch etwas zählen und die Umwelt zerstört ist.

Rob Hart hat als politischer Journalist, als Kommunikationsmanager für Politiker und im öffentlichen Dienst der Stadt New York gearbeitet. Er ist Autor einer Krimiserie und hat zahlreiche Kurzgeschichten veröffentlicht. „Der Store“ ist sein erster großer Unterhaltungsroman. Rob Hart lebt mit Frau und Tochter auf Staten Island. „Der Store“ (O: „The Warehouse“) hat 591 Seiten, wurde von Bernhard Kleinschmidt aus dem Amerikanischen übersetzt und ist im Heyne Verlag am 2. September erschienen.

Bewertung: 8,3/10 Punkten

Spannung: 3/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 3/4