Psychodrama / Thriller
Ein klaustrophobischer Psychothriller, getragen von einer grandiosen schauspielerischen Leistung: Naomi Watts („Bird Man“, „King Kong“) mimt eine neurotische Autorin und verleiht dem Film eine aufwühlende Spannung von der ersten bis zur letzten Minute. Die Protagonistin leidet unter Agoraphobie und ist in ihrer Wohnung in der South Bronx wie gefangen, während auf der Straße die Gangs randalieren und ein Serienkiller die Frauen in Angst und Schrecken versetzt. Wirklich Kontakt hat sie nur zu zwei Personen. Verletzt und von den Sünden der Vergangenheit geplagt fristet sie ihr letztauferlegtes Dasein. Statt das Leben zu leben und kreativ zu sein, ein neues Buch zu schreiben, scheint sie nach und nach den Verstand zu verlieren. Wer verbringt schon gerne einen Sommer mit 35 Grad nur mit einem Ventilator in der eigenen Wohnung? Wird gegen Ende deutlich besser.
Inhalt
Die New Yorker Schriftstellerin June Leigh (Naomi Watts) kämpft seit Jahren mit einer Schreibblockade. Einst hatte sie ein sehr erfolgreiches Buch geschrieben, doch jetzt steht sie vor den Trümmern ihres Lebens. Im Sommer 1977 ist es brütend heiß, und ein Serienmörder versetzt die Frauen im „Summer of Sam“ in Angst und Schrecken. Von Panik besessen wagt June seit Monaten keinen Schritt vor die Tür ihres kleinen Apartments in der South Bronx, in dem früher ihre Oma gewohnt hat. Und während nachts die Sirenen heulen, wird sie immer und immer wieder vom zermürbenden Summton der Sprechanlage aufgeschreckt, an der sich keiner meldet, nur ein atmen ist zu hören. Der einzige Kontakt zur Außenwelt ist ihre Schwester Margot (Jennifer Ehle), die ihr helfen möchte, aber nicht zu ihr durchdringt. Und bald noch ein Lieferbote, der ihr Lebensmittel und Zigaretten bringt. Mit ihm unterhält sie sich wenigstens ein bisschen. Das Leben meint es gerade nicht gut mit ihr, doch Bedürfnisse hat sie natürlich weiterhin. Kann sie zurückkehren in ein halbwegs normales Leben, kann sie wieder schreiben?
Kritik
Der Film braucht sehr lange, bis er in die Pötte kommt und die ZuschauerInnen mitnimmt. Dabei ist es tatsächlich eher ein Psychogramm, denn ein Thriller. Naomi Watts spielt sehr glaubwürdig, durch Fernsehsendungen und Tonbandaufnahmen erfahren wir mehr über die Hauptfigur.
Im Bonusmaterial befinden sich Interviews mit Cast & Crew sowie der Trailer und Filmtipps.
Stunde der Angst (O: The Wolf Hour): USA 2019; Regie: Alistair Banks Griffin; Darsteller: Naomi Watts, Jennifer Ehle, Emory Cohen, Brennan Brown, Kelvin Harrison Jr.; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 98 Minuten; Sprachen: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,40:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Koch Films. Veröffentlichung Verkauf: 28. Januar 2021.
Bewertung: 7,9/10 Punkten
Spannung: 2/4 – Action: 1/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 2/4