Yung

Coming-of-Age Erotik-Drama

Mit „Yung“ gibt Henning Gronkowski sein Spielfilm-Regiedebüt. Er schrieb das Drehbuch, nachdem er mehr als zwei Jahre zusammen mit Berliner Teenagern das Projekt entwickelt hatte. Es ist ein realistisches, extremes und gleichzeitig liebevolles Porträt dieser neuen „Lost Generation“ – das ihnen gewidmet ist. Ein sehr weiblich-zentriertes Projekt, über junge Frauen, die das Leben in vollen Zügen genießen wollen. Die Party wollen, Drogen und Sex, die aber auch Geld dafür benötigen und es selbst verdienen müssen. Auf moralisch fragwürdige Art und Weise, oder ist das nur die gesellschaftliche Moral, die hier Schranken zieht? Eine Generation, die längst nicht den Wohlstand der anderen Generationen erreichen kann, oder zumindest nur noch ein kleiner Teil. Eine Generation voller Chancen und noch viel mehr Risiken, die vor einer unsicheren Zukunft stehen, die sich täglich verändert.

Inhalt

„Yung“ ist der flirrende Trip von vier jungen Mädchen durch die pulsierende und hedonistische Subkultur des modernen Berlin, vor allem aber ein pures, raues und authentisches Porträt ihrer Freundschaft. Janaina (17) verdient sich etwas Taschengeld mit Webcam-Sex hinzu. Für ihre beste Freundin Emmy (18) ist die Stadt ein einziger Rausch, dabei realisiert sie nicht, dass sie immer tiefer in den Strudel der Abhängigkeit gerät, sie verliert den Halt, die Kontrolle über die Drogen. Joy (17) sinnt über die Liebe nach, wenn sie nicht gerade Drogen verkauft, und die süße Abbie (16) träumt davon nach Los Angeles abzuhauen. Sie alle haben Angst vor der Zukunft, wollen aber ihr hier und jetzt ausleben, so lange sie noch jung sind. Es ist ihre Zeit, neben all der Pläne und Chancen. Sie wollen Party machen, sie wollen tanzen, sich ausprobieren, sie wollen Sex, sie wollen Abenteuer, aber genauso Liebe und Geborgenheit. Alles zu seiner Zeit. Ein heißer Trip, der nicht immer gutausgeht. Das Leben ist kein Ponyhof, vor allem nicht in der deutschen Hauptstadt Berlin.  

Kritik

Warum nur müssen Jugendperspektiven im Drama enden. Sex wird in letzter Zeit weder in Frankreich noch in Deutschland positiv dargestellt. Ausprobieren und experimentieren scheinen immer im Desaster zu enden? Ist das in der Realität wirklich so, oder warum müssen junge Menschen so gezeichnet werden? In den USA ist Sexualität schon immer ein Tabuthema, aber bei uns doch nicht?! Auch Frauen dürfen alles machen, was ihnen gefällt, wenn sie damit niemandem schaden. Leider enden solche Selbstfindungstrips immer melancholisch.

Im Bonusmaterial befinden sich Musikvideos, Premieren-Clips, eine Bildergalerie sowie der Trailer und Filmtipps.

Yung: D 2018; Regie: Henning Gronkowski; Darsteller: Janaina Liesenfeld, Emily Lau, Joy Grant, Abbie Dutton, Tyrell Otoo; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 95 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1; Untertitel: Deutsch, Englisch; Bild: 1,85:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Alamode Film / Alive. Veröffentlichung Verkauf: 24. Juli 2020.

Bewertung: 7,7/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 3/4 – Anspruch: 3/4