Ayka

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Sozialdrama

Intensives und überwältigendes Kino legt der vielfach für seinen Film „Tulpan“ ausgezeichnete Regisseur Sergey Dvortsevoy mit „Ayka“ vor. Für ihr herausragendes Spiel wurde die Schauspielerin Samal Yeslyamova in Cannes mit dem Preis als Beste Darstellerin ausgezeichnet. Der Film ist ein kraftvolles Stück Kino voller Ehrlichkeit und das faszinierende Porträt einer unglaublich starken Frauenfigur. Ein Sozialdrama über eine Frau am unteren Ende der Gesellschaft. Gerade erst ein Kind geboren das sie nicht behalten möchte, geht sie gleich wieder raus und will – und muss – arbeiten, um genügend Geld zu verdienen. Für den eigenen Lebensunterhalt, für die Schulden, für ein menschenwürdiges Leben. Doch wie kann eine Frau das schaffen, wenn ihr Körper streikt, wenn sie Milch abpumpen muss, wenn sie kurz vor dem Kollaps steht…

Inhalt

Ayka (Samal Yeslyamova), eine junge Kirgisin, ist nach Moskau gezogen, um sich dort den Traum von einem besseren Leben zu erfüllen. Doch ihr Leben dort ist ein einziger grausamer Überlebenskampf. Weil sie ihr gerade geborenes Kind nicht ernähren kann, lässt sie ihren Sohn im Krankenhaus zurück und flieht – zurück in eine rohe Welt, immer auf der Suche nach etwas zu essen, Geld und eine Unterkunft. Unter dem Druck, Geld aufzutreiben, um ihre Schulden zu begleichen, muss Ayka auch noch die letzte Grenze überschreiten. Währenddessen streikt ihr Körper, sie muss ihre Brüste von der Milch befreien, kann keine harte körperliche Arbeit so kurz nach der Geburt erledigen und dennoch braucht sie das Geld, kann keine Ruhephase einlegen, was jede andere Frau machen würde und müsste. Doch Ayka bleibt ruhig, telefoniert, versucht sich Geld zu leihen und will es schaffen, will ihr Leben meistern. Ohne Hilfe ist das jedoch praktisch unmöglich. So kann das Leben aussehen, darf es heutzutage in zivilisierten Gesellschaften aber eigentlich nicht mehr.

Kritik

Ein hartes Drama. So kann das Leben aussehen, da müssen wir uns wohl glücklich schätzen, nicht in dieser Lage zu sein. Wobei in Deutschland ein solches Schicksal wohl auch nicht auszuschließen ist, nicht nur in Russland gibt es solch tragische Umstände. Eine Frau getrieben und doch stark.

In den Extras befinden sich der Trailer und Filmtipps.

Ayka: D / Russ / Kasachstan / Pl / China 2018; Regie: Sergey Dvortsevoy; Darsteller: Samal Yeslyamova, Aleksandr Zlatopolskiy; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 110 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1, Russisch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,78:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Neue Visionen / Good Movies / EuroVideo Medien. Veröffentlichung Verkauf: 24. Oktober 2019.

Bewertung: 7,7/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 2/4