Fernando J. Múñez – Die Köchin von Castamar

Historischer Roman

Aus Spanien ist ein historischer Roman im letzten Monat nach Deutschland gekommen, morgen erscheint bereits der zweite und letzte Teil. „Die Köchin von Castamar“ mit den Untertiteln jetzt „Claras Geheimnis“ und dann ab morgen „Auf Liebe und Tod“. Ein historischer Roman aus dem Spanien um 1720; im Prinzip eine Art Frauenroman. Die Protagonistin ist eine Köchin, die sich am Hofe eines spanischen Adligen hocharbeitet. Don Diego ist der andere Protagonist, um den sich bald die Handlung zu einer großen Intrige entwickelt. Er hat im Krieg gekämpft, hatte eine tolle Ehefrau, die aber bei einem Unfall ums Leben gekommen ist. Oder war es gar kein Unfall? Auf der anderen Seite steht Don Enrique, einst Gegner der Spanier, jetzt hasst er aus persönlichen Gründen Don Diego und will ihm und seinen Gefolgsleuten schaden.

Inhalt

Spanien im 18. Jahrhundert: Clara Belmonte, aufgewachsen in einer gebildeten Familie, bangt um ihre Zukunft. Durch den plötzlichen Tod ihres Vaters im Krieg ist sie verarmt, gleichzeitig leidet sie an einer schweren Krankheit: Sobald sie geschlossene Räume verlässt oder freie Plätze betritt, überkommen sie Panikattacken. Zum Glück verfügt sie über eine besondere Gabe – sie kocht, ähnlich wie ihre Mutter, leidenschaftlich gerne und kann die ausgefallensten Speisen zubereiten. Danke ihrer exzellenten Referenzen wird sie im dem riesigen luxuriösen Herrenhaus des Herzogs von Castamar Don Diego als Küchenhilfe engagiert. Die neuen kulinarischen Genüsse wecken sofort das Interesse des Herzogs an seiner neuen Köchin. Doch die strengen Standesregeln verbieten jede intimere Kontaktaufnahme. Erst als Don Diego Clara außergewöhnliche Kochbücher mit versteckten Notizen zukommen lässt, ahnt sie, dass er ihr zugeneigt ist. Überglücklich antwortet sie ihm, stets die Etikette wahrend, doch mit den leckersten Speisen. Úrsula, ihre Vorgesetzte sieht das mit Argwohn, der Majordomus steht auf Claras Seite, hat aber ein dunkles Geheimnis, das Úrsula die Haushälterin kennt und mit dem sie ihn erpresst. Die wahren Intrigen geschehen unter den Adligen, Abgründe tun sich auf, Menschen müssen sterben oder sind schon gestorben.

Kritik

Fortsetzung folgt im zweiten Teil, der unbedingt gelesen werden sollte, hat man Gefallen am ersten Teil gefunden. Sehr erfreulich ist der Teil um die junge, intelligente Köchin Clara Belmonte. Trotz einiger kleiner Streitigkeiten, kann sie zunächst in Ruhe arbeiten und sich ein gutes Leben aufbauen. Das sieht bei ihrem Herren Don Diego ganz anders aus, wie wir im weiteren Verlauf erfahren. Obwohl es nicht zimperlich zugeht, hat man nicht das Gefühl ständige Konfrontationen lesen zu müssen. Kein Ken Follett, der jede Intrige ausweidet und über zig Seiten ausnutzt. Das hier ist gut, trotz all der Tragik, die hoffentlich am Ende des zweiten Teils gut ausgeht.

Fernando J. Múñez, geboren 1972 in Madrid, studierte Philosophie und Filmwissenschaften. Er verfasste Drehbücher und Jugendliteratur, bevor er die historische Saga »Die Köchin von Castamar« schrieb, die in Spanien sofort zum Bestseller wurde. Eine TV-Verfilmung des Zweiteilers ist bereits in Vorbereitung. „Die Köchin von Castamar“ heißt im Original „La cocinera de Castamar“ wurde von AnjaRüdiger übersetzt, hat 383 Seiten und ist am 11. Mai im C. Bertelsmann Verlag erschienen.

Bewertung: 8,2/10 Punkten

Spannung: 3/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 2/4