Klang der Verführung

Erotik / Drama

Andere Länder, andere Sitten (oder das T am Anfang, wenn der schlechte Scherz erlaubt ist). Der japanische Kunstfilm „Klang der Verführung“ mutiert immer weiter zum Erotikstreifen. Das wirkt so banal, so anziehend, so unglaubwürdig, bis wir am Ende die „Motivation“ des Protagonisten verstehen und anders auf das Werk blicken. Ein mürrischer Regisseur im Trenchcoat, der wenig redet und doch beim weiblichen Geschlecht sehr gut ankommt. Jede Frau will ihn, denn er war einst gefeierter Regisseur für Kunstfilme. Jetzt sind es eher erotische Werke mit unbekannten Darstellerinnen, da sich die Stars nicht ausziehen wollen. Während ihm die Brüste der Frauen nur so ins Gesicht springen, treibt ihn etwas anderes um. Seine Frau, für die er zum Beispiel die Krankenhausrechnung dringend bezahlen muss.

Inhalt

Der einst gefeierte Filmkunst-Regisseur Shinji Furuya (Sumire Ashina) ist tief gefallen und steht vor den Trümmern seiner Karriere. Mittlerweile muss er billige Erotikfilme mit Kunstcharme inszenieren, um sich finanziell über Wasser zu halten. Als bei seinem neuesten Projekt die Hauptdarstellerin die Dreharbeiten im Streit verlässt, kollabiert die gesamte Produktion. Vor allem er kollabiert und gibt sich ganz den fleischlichen Genüssen hin. Für Furuya beginnt ein aufreibendes Rennen: Er muss irgendwie an Geld kommen, wenn er den totalen Absturz verhindern will. Und so trifft er sich mit Ex-Freundinnen, ehemaligen Kolleginnen und weiblichen Fans, die ihn immer noch bewundern, obwohl seine Tage im Rampenlicht längst verblasst sind. Doch Furuyas Hoffnungen, bei seinen Verehrerinnen etwas Geld abzustauben, sind vergeblich. Stattdessen wollen alle mit ihm ins Bett und Furuya kann der Versuchung nie widerstehen. Seine bittere Jagd nach finanziellen Mitteln eskaliert zu einer sexuellen Odyssee. Sie endet dort wo jeglicher Anstand verloren geht und es dennoch den von ihm erhofften Effekt hat.

Kritik

Faszinierend, in Deutschland fast undenkbar, sehr stilsicher, erotisch und in einer Szene völlig abstoßend. Sex, Lust, ein bisschen Gewalt, Sucht und Ablenkung. Meine Nachbarin steht leider nie so vor mir, allerdings mache ich das was der Protagonist dann vorlebt ebenfalls nicht. Ein triebgesteuerter Erotik-Kunstfilm.

Im Bonusmaterial befinden sich der Trailer und Filmtipps.

Klang der Verführung (O: Aroused By Gymnopedies / Jimunopedi ni midareru): J 2016; Regie: Isao Yukisada; Darsteller: Sumire Ashina, Izumi Okamura, Yuki Tayama, Mayumi Tajima, Noriko Kijima, Sho Nishino; FSK: ab 18 Jahren; Dauer: 83 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1, Japanisch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,35:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Busch Media Group. Veröffentlichung Verkauf: 14. Mai 2021.

Bewertung: 7,7/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 3/4 – Anspruch: 2/4