The Libertine

Historien-Drama

Den Exzentriker, Außenseiter und Bürgerschreck konnte er schon immer. Hier erweckt Johnny Depp („Eweeny Todd“, „Fluch der Karibik“) die historische Figur des wüsten Wilmot zu grellem Leben. John Malkovich („Being John Malkovich“, „Crossbones“) porträtiert König Charles, Samantha Morton („Minority Report“, „In America“) gibt die Elizabeth sowie Rosamund Pike (oscarnominiert für „Gone Girl“, „A United Kingdom“) ist Wilmots Ehefrau, dazu noch Jane alias Kelly Reilly („Britannia“, „True Detective“). Ein hervorragender Cast für die mutige Verfilmung. Immerhin geht es um Wollust und Kunst. Ein Film, der gleichermaßen polarisiert wie bewegt. Ein Werk, das uns fasziniert und mitnimmt, ob der Opulenz oder der Bilder. 15 Jahre alt, aber immer noch sehr sehenswert und diskutabel.

Inhalt

Dürfen wir vorstellen: John Wilmot, Earl of Rochester, versautestes Blaublut im englischen Königreich! Mitte des 17. Jahrhunderts tobt der Edelmann (Johnny Depp) durch alle Betten, wenn er nicht gerade literarische Geistesblitze aufs Papier pfeffert oder sich volllaufen lässt. Da lockt ein royaler Auftrag: König Charles II. (John Malkovich) braucht ein Theaterstück, um den französischen Botschafter zu beeindrucken. Wilmot verfasst einen Bühnenreißer, der den Monarchen nach allen Regeln der Kunst mit Spott übergießt. Charles ist not amused – mit finsteren Folgen für den Libertine. Kann er sein Laissez-Faire fortsetzen, oder hat er es jetzt endgültig übertrieben? Ein Leben der Extravaganz, das  der Lust geschuldet ist. So sollte es sein. Der Film nimmt die ZuschauerInnen mit und zeigt ihnen ein Leben, wie es damals wohl gewesen sein dürfte. Abseits der Etikette, hin zum Genuss. Ob nun sexuell oder politisch. Bilateral möchte man es nennen, wenngleich solche frivolen Ansichten nicht massenkompatibel gewesen sind.

Kritik

Den Film solltet ihr kennen. Also unbedingt reinschauen. Ein historischer Film über die Zeit im 17. Jahrhundert, der bewegt und zum Nachdenken anregt. Großes Kino im kleinen Format, leider ohne die ganz große Resonanz, wie bei Arthouse Filmen gewöhnlich.

Das Bonusmaterial besteht aus dem Making of, Audiokommentaren sowie dem Trailer und Filmtipps.

The Libertine: USA 2004; Regie: Laurence Dunmore; Darsteller: Johnny Depp, Paul Ritter, John Malkovich, Samantha Morton, Francesca Annis; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 113 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1, Englisch 5.1; Untertitel: Deutsch, Englisch; Bild: 1,78:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Koch Media. Veröffentlichung Verkauf: 24. Januar 2019.

Bewertung: 8/10 Punkten

Spannung: 3/4 – Action: 3/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 3/4