Drama-Serie
Mit „The Young Pope“ kommt von Oscar-Preisträger Paolo Sorrentino („La grande Bellezza“, „Ewige Jugend“) eine Drama-Serie, die weder optisch noch inhaltlich den Vergleich mit „House of Cards“ zu scheuen braucht. Eine innovative und fantastisch gefilmte Serie aus Europa. Unter anderem prominent besetzt mit Oscar-Preisträgerin Diane Keaton („Der Pate 1-3“) und Oscar-Nominee Jude Law („Alfie“, „Sherlock Holmes“, „Liebe braucht keine Ferien“). Ein junger Papst aus den USA, ist das denkbar? Zumal der junge Papst auch noch einen eigenen Kopf hat, seine Pläne umsetzen möchte, damit gegen die Regularien und Traditionen verstößt und der zwar konservativ aber gleichzeitig modern ist. In der zweiten Staffel „The new Pope“ liegt der Papst im Koma, ein neuer Papst muss her, oder zwei. Intrigen, Machtspiele und die menschliche Lust, oppulent gefilmt und inszeniert.
Inhalt
Habemus papam! Als Papst Pius XIII. tritt mit Lenny Belardo (Jude Law) nicht nur der erste Amerikaner sein Amt im Vatikan an, sondern auch ein Mann, der mit Anfang 40 der jüngste Papst aller Zeiten ist. Die alteingesessenen Kardinäle erwarten in ihm zunächst eine leicht zu manipulierende Marionette. Doch das Gegenteil ist der Fall: Der exzentrische und machtbewusste Papst bricht von Anfang an mit alten Mustern und Regeln, raucht ungeniert in den Dienstzimmern, trinkt zum Frühstück Cherry Coke Zero und schockt mit radikalen Ideen die Kirchenelite. Gerne stößt er die Kardinäle mit der Aussage vor den Kopf, wer etwas erlassen hat und der rhetorischen Antwort, der Papst, eben. Er holt sich eine Frau (Diane Keaton) als Beraterin an seine Seite. Auch die weiteren Männer in seiner Nähe, denen er bestimmte Aufgaben überträgt sucht er selbst aus. Das kommt bei gewissen Personen natürlich nicht gut an. Ein Papst, der die Kirche zu stark und zu schnell, ohne Rücksicht auf Verluste verändern möchte. Da können nicht alle begeistert sein. Doch der Mann weiß was er will und macht.
Staffel 2: Pius XIII (Jude Law) liegt im Koma. Trotz einiger unvorhergesehener, mysteriöser Umstände gelingt es dem Sekretär des Vatikanstaates, Voiello (Silvio Orlando), den britischen Aristokraten Sir John Brannox (John Malkovich) auf dem Papststuhl zu platzieren. Der charmante und kultivierte John nimmt den Namen Johannes Paul III an. Zunächst scheint er der perfekte Papst zu sein, doch Johannes Paul III verbirgt einige Geheimnisse. Bald muss er feststellen, dass es alles andere als einfach ist, den charismatischen Pius XIII alias Lenny Belardo zu ersetzen, der immer noch zwischen Leben und Tod schwebt und von Tausenden von Gläubigen wie ein Heiliger verehrt wird.
Kritik
Die Serie beeindruckt auf allen Ebenen. Als Kirchenkritik, als Nabelschau, wie es im Vatikan zugeht und es zeugt von den menschlichen Schwächen in Bezug auf körperliche Lust, auf Neid und die Lust an Intrigen, auf die Gier nach Macht. Der Missbrauch wird angesprochen, das Intro ist genial, die Story ebenfalls. Wollen wir wirklich die Atmung eines Mannes im Koma hören?
Drei DVDs mit dem Trailer und Filmtipps.
The New Pope – Staffel 2: I / F / E / UK 2019; Regie: Paolo Sorrentino; Darsteller: Jude Law, John Malkovich, Cécile De France, Javier Cámara, Silvio Orlando, Scott Shepherd, Ludivine Sagnier, Maurizio Lombardi, Mark Ivanir, Nora von Waldstätten; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 490 Minuten, 9x 54 Min.; Sprachen: Deutsch 5.1, Englisch 5.1; Untertitel: Englisch; Bild: 1,78:1 (16:9 anamorph); Vertrieb: ©Polyband Medien. Veröffentlichung Verkauf: 30. Juli 2021.
Bewertung: 9,1/10 Punkten
Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 3/4