Dramödie
Eine feinsinnige Komödie über das Zuviel und das Zuwenig mit Corinna Harfouch („Elementarteilchen“ und Daniel Sträßer („Charité) in den Hauptrollen. Regisseurin Natja Brunckhorst („Der Krieger und die Kaiserin“) wirft einen ebenso melancholischen wie humorvollen Blick auf die Phänomene der modernen Konsumgesellschaft. Zwei Extreme treffen aufeinander, ein Messi und ein Mensch, der seinen kompletten Besitz auf maximal 100 Stücke begrenzen will. Wozu würdet ihr euch eher zählen? Sammelt ihr oder versucht ihr euch von Dingen zu trennen, kauft ihr viel ein und konsumiert oder denkt ihr an den Klimaschutz und haltet euch an die Nachhaltigkeit? Die zwei Extreme im Film finden zueinander, als Zweckgemeinschaft, nicht als Partner. Ein Film, der zum Nachdenken anregt.
Inhalt
Marlen (Corinna Harfouch) ist früher durch die Welt gereist, draußen strahlt sie, aber ihre Wohnung hat sie mit Gegenständen vollgestellt – und zwar komplett vollgestellt, sie ist der typische Messi, aber ein extrem ordentlicher. Sie ist eine leidenschaftliche Sammlerin. Alles ist zu wertvoll, zu bedeutend, um es wegzuschmeißen. Fynn (Daniel Strässer) dagegen will mit nur 100 Dingen durch die Welt gehen. Ordnung ist das halbe Leben!, sagt er. Willkommen in der anderen Hälfte!, antwortet sie. Das ist der Humor und der Kampfstil, den sie von jetzt an pflegen. Marlen und Fynn – stärker könnten die Gegensätze nicht sein. Doch Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an. Nicht unbedingt als Paar, sondern als Zweckgemeinschaft, als mögliche Freunde. Fynn hat einen Wasserschaden in seiner Wohnung zu verantworten, muss sich eine neue Bleibe suchen und kommt letztlich bei der Nachbarin unter ihm unter. Doch da muss er sich ganz schön umstellen, sie aber auch. Schließlich kennt praktisch niemand ihre Wohnung, doch bald müssen die Monteure auch dorthin. Wie kann sie von der Sammelleidenschaft geheilt werden, wie kann sie wieder Teil der Sozialgemeinschaft werden? Und er hat halt andere Probleme, die es zu lösen gilt.
Kritik
Eine omnipräsente Corinna Harfouch, wie die Regisseurin sagt, wobei ich das nicht als störend wahrgenommen habe. Ob ein „Messi“ tatsächlich andere Menschen überhaupt in ihr Leben lässt, sei dahingestellt. Ob der Minimalist beruflich und privat so zurechtkommen kann, es wäre ihm gegönnt. Starke Gegensätze, ein guter Film, typisch deutsch…
Die Extras bestehen aus einem Audiokommentar, einem Interview mit der Regisseurin, Musikvideos von Erdmöbel und Lambert, Bonus Clips sowie dem Trailer und Filmtipps.
Alles in bester Ordnung: D 2021; Regie: Nadja Brunckhorst; Darsteller: Corinna Harfouch, Daniel Strässer, Joachim Król, Simon Hatzl, Sophie Killer; FSK: ab 6 Jahren; Dauer: 96 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,39:1 (16:9 anamorph Widescreen); Vertrieb: ©Lichtblick Film / Filmwelt / EuroVideo Medien. Veröffentlichung Verkauf: 17. November 2022.
Bewertung: 7,8/10 Punkten
Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4