Schwarze Komödie
Mit einer köstlich schwarzen Komödie kehrt Superstar Javier Bardem („Goyas Geister“) in sein Heimatland Spanien zurück, mit einem furiosen Auftritt als Patriarch einer erfolgreichen Fabrik, dem die Kontrolle über sein souverän geführtes Reich zu entgleiten droht. In seiner dritten Zusammenarbeit mit Regisseur Fernando León de Aranoa („Loving Pablo“) zieht der Oscargewinner alle Register seines Könnens und macht Firmenchef Blanco zu einer unvergesslichen Figur des modernen Kinos. Die Komödie war Spaniens Oscarvorschlag und wurde bei den Goyas unter anderem als bester Film, für die beste Regie, das beste Drehbuch und den besten Hauptdarsteller ausgezeichnet. Ein guter Firmenchef, der dem kurzfristigen Erfolg durch Auszeichnung alles unterordnet und dabei über Leichen geht.
Inhalt
Julio Blanco (Javier Bardem) scheint der perfekte Chef zu sein: kompetent, charismatisch und sehr fürsorglich – in der Firma, die schon lange im Familienbesitz ist. Als Inhaber eines Familienunternehmens für Industriewaagen ist er beseelt vom Glauben an Gleichgewicht und Gerechtigkeit. Er ist davon überzeugt, dass sein Wort Gesetz ist und trifft seine Entscheidungen einzig zum Wohl der Firma. Das hat ihm Reichtum beschert, Respekt eingebracht und viele Preise. Nur einer fehlt noch, der Preis für exzellente Unternehmensführung der Regierung. Dieses Jahr soll es endlich klappen! Doch die glanzvolle Fassade beginnt zu bröckeln, als sich der Firmenchef mit einem entlassenen Mitarbeiter, einem deprimierten Produktionsleiter und einer verliebten Praktikantin, die er eigentlich von früher kennen könnte, herumschlagen muss. In einem grotesken Wettlauf gegen die Zeit versucht er verzweifelt, die Probleme seiner Angestellten zu lösen – und überschreitet dabei allerhand moralische Grenzen. Alles ist dem Erfolg der Firma unterzuordnen, selbst wenn dadurch Freunde und die Familie leiden.
Kritik
Der Wechsel ist es, der den Film sehenswert macht. Ein Chef, der für seine MitarbeiterInnen da ist, der einen langjährigen Freund beschäftigt, der selbst dann zu seinen Leuten steht, wenn die mal Fehler begehen. Aber eine Entlassung lässt ihn aus der Haut fahren und in der Zukunft trifft er eine falsche Entscheidung nach der anderen. Eine grandios umgesetzte Thematik, ein Film, der durchaus sehenswert ist, wenngleich nicht wahnsinnig sympathisch durch eben jene Handlung.
In den Extras befinden sich der Trailer und Filmtipps.
Der perfekte Chef (O: El buen Patrón): E 2021; Regie: Fernando León de Aranoa; Darsteller: Javier Bardem, Manolo Solo, Almudena Amor; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 116 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1, Spanisch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,35:1 (16:9 anamprph widescreen); Vertrieb: ©Alamode Film / Alive. Veröffentlichung Verkauf: 9. Dezember 2022.
Bewertung: 7,9/10 Punkten
Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 2/4