Die Ermittlung

Theaterstück / Ausschwitz-Prozess / Drama

Im Zentrum des Films „Die Ermittlung“ stehen ein Richter, ein Verteidiger und ein Ankläger, die im Rahmen der Verhandlung auf Zeuginnen und Zeugen treffen, die von ihren Erlebnissen und Beobachtungen in Auschwitz berichten. Die Angeklagten werden im Prozess mit Beschreibungen der Zeugen konfrontiert und sollen Stellung beziehen. Nach dem Theaterstück „Die Ermittlung“ von Peter Weiss wurde der Film jetzt von RP Kahl inszeniert und am 27.01.25 in der ARD ausgestrahlt, die gesamten 240 Minuten am Stück. Das Theaterstück wurde 1965 uraufgeführt und hat bis heute nichts von seinem Schrecken verloren: Es basiert auf persönlichen Aufzeichnungen, Zeitungsartikeln und Protokollen des ersten Frankfurter Auschwitz-Prozesses (1963 bis 1965). Viele bekannte deutsche DarstellerInnen mimen vor Gericht als Zeugen oder Angeklagte die Personen von damals und berichten von den Gräueltaten.

Inhalt

Im Zentrum des Films stehen ein Richter, ein Verteidiger und ein Ankläger, die im Rahmen der Verhandlung auf 28 ZeugInnen treffen, die von ihren Erlebnissen und Beobachtungen in Auschwitz berichten. Weitere 11 ZeugInnen der ehemaligen Lagerverwaltung sagen vor Gericht aus. Die 18 Angeklagten werden im Prozess mit Beschreibungen der ZeugInnen konfrontiert und sollen Stellung beziehen. Das Theaterstück wurde 1965 uraufgeführt und hat bis heute nichts von seinem Schrecken verloren: Es basiert auf persönlichen Aufzeichnungen, Zeitungsartikeln und Protokollen des ersten Frankfurter Auschwitz-Prozesses (1963 bis 1965). In unmissverständlich klarer Sprache von Peter Weiss zu einem lyrischen Klagegesang verdichtet und montiert, konfrontiert das Stück Täter und Opfer und lässt das Grauen in Auschwitz spürbar werden. Nach einer intensiven, vierwöchigen Probenzeit haben 60 SchauspielerInnen den Text von Peter Weiss für die Kinoleinwand zum Leben erweckt. An insgesamt fünf Drehtagen wurden die einzelnen Gesänge im Studio Berlin Adlershof mit einem ausgefeilten visuellen Konzept in nur einer Einstellung gedreht – eingefangen von insgesamt acht Kameras.

Kritik

Was ist damals in Ausschwitz passiert, wie waren die Zustände vor Ort? Wir sehen bedrückende Aussagen, die man kaum ertragen kann, oder man stumpft irgendwann ab. Das dürfte den jüngeren Zuschauenden so gehen, die es nicht als Tatsachenbericht erkennen, sondern als Fiktion – denn der menschliche Verstand ist nicht darauf ausgelegt solche Unmenschlichkeiten zu ertragen. Es wirkt fast grotesk, wenn die Angeklagten erklären, Ja es sind Verbrechen begangen worden, aber nicht von mir… Die Lust am Morden erschließt sich mir nicht. Aber wir leben weltweit wieder in einer Zeit, in der solche Taten im größeren Maße drohen.

Im Bonusmaterial befinden sich das Making of (24 Min.) sowie Filmtipps.

Die Ermittlung: D 2024; Regie: RP Kahl; Darsteller: Rainer Bock, Clemens Schick, Bernhard Schütz, Christiane Paul, Arno Frisch, Sabine Timoteo, Nicolette Krebitz, Barbara Philipp, Tom Wlaschiha, Thomas Dehler; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 241 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,78:1 (16:9 letterboxed); Vertrieb: ©LEONINE Studios. Veröffentlichung Verkauf: 31. Januar 2025.

Bewertung: 7,9/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 1/4 – Humor: 1/4 – Erotik: -/4 – Anspruch: 4/4