Politik- / Frauenrechte Dokumentation
„Die Unbeugsamen“ erzählt die Geschichte der Frauen in der Bonner Republik in der Politik der Bundesrepublik Deutschland, die sich ihre Beteiligung an den demokratischen Entscheidungsprozessen gegen erfolgsbesessene und amtstrunkene Männer wie echte Pionierinnen buchstäblich erkämpfen mussten. Unerschrocken, ehrgeizig und mit unendlicher Geduld verfolgten sie ihren Weg und trotzten Vorurteilen und sexueller Diskriminierung. Politikerinnen von damals kommen heute zu Wort. Ihre Erinnerungen sind zugleich komisch und bitter, absurd und bisweilen erschreckend aktuell. Verflochten mit zum Teil ungesehenen Archiv-Ausschnitten ist dem Dokumentarfilmer und Journalisten Torsten Körner („Angela Merkel – Die Unerwartete“) eine emotional bewegende Chronik westdeutscher Politik von den 1950er Jahren bis zur Wiedervereinigung geglückt. Die Bilder, die er gefunden hat, zeigen die patriarchalen Gefüge, die langsam einer Gleichberechtigung weichen. Ein erkenntnisreiches Zeitdokument, das einen unüberhörbaren Beitrag zur aktuellen Diskussion leistet. In „Die Unbeugsamen 2“ sehen wir die Frauen auf der anderen Seite der Mauer, wie sie in der DDR lebten und was es für Unterschiede gab.
Inhalt
Die Unbeugsamen: Als Torsten Körner 2015 anfing, „Die Unbeugsamen“ zu entwickeln, war noch nicht absehbar, dass die amerikanischen Präsidentschaftswahlen einen offen frauenfeindlichen Präsidenten ins Weiße Haus bringen würden. Der Weinstein-Skandal und die bis heute andauernde #MeToo-Debatte um Machtmissbrauch und sexuelle Gewalt wie auch der Aufstieg von Populisten, Autokraten und Clownspolitikern lag noch vor uns, als Körner sich auf eine außergewöhnliche, einzigartige filmische Zeitreise begab. Mitreisende sind zahlreiche Pionierinnen der Bonner Republik, die er an ihre alten Wirkungsstätten einlud, um sie zu interviewen – darunter Herta Däubler-Gmelin (SPD), Marie-Elisabeth Klee (CDU), Ursula Männle (CSU), Christa Nickels (Die Grünen), Ingrid Matthäus-Maier (FDP/SPD), Renate Schmidt (SPD) und Rita Süssmuth (CDU). Historische Aufnahmen zeigen darüber hinaus politische Größen wie Aenne Brauksiepe (CDU), Hildegard Hamm-Brücher (FDP), Waltraud Schoppe und Petra Kelly (Die Grünen). Eindrucksvoll und inspirierend schenkt der facettenreiche Rückblick in die westdeutsche Vergangenheit wertvolle Impulse für die Gegenwart und die Zukunft.
Die Unbeugsamen 2: Nun richtet er mit der Fortsetzung „Die Unbeugsamen 2 – Guten Morgen, ihr Schönen!“ seinen Blick auf die andere Seite des Eisernen Vorhangs und zeichnet ein lebendiges Gruppenporträt ostdeutscher Frauen aus den verschiedensten Gesellschaftsbereichen der DDR. 15 selbstbewusste Frauen erzählen, wie auch im Land der staatlich verordneten Gleichberechtigung trotzdem das Patriarchat regierte und schaffen damit ein kraftvolles Kaleidoskop der Geschlechterbeziehungen im Arbeiter- und Bauernstaat. Der Film bietet den beeindruckenden Lebensleistungen der ostdeutschen Frauen und ihrem Kampf um Chancengleichheit eine fesselnde Bühne.
Kritik
Wer die Zeit miterlebt hat, hat deutlich mehr von der Doku. Inhaltlich ist das erschreckend, spannend und gut gemacht, allerdings ein wenig mehr Tiefe wäre wünschenswert gewesen. Frauen haben in allen gesellschaftlichen Bereichen viel erreicht in den vergangenen Jahrzehnten, der Weg dahin war nicht immer einfach. Frauen im Osten, ein beeindruckendes Portrait.
Im Bonusmaterial befinden sich der Hörfilm, ein Interview mit dem Regisseur, Gespärche zwischen den Protagonistinnen, Featurettes sowie der Trailer und Filmtipps.
Die Unbeugsamen 2: D 2024; Regie: Torsten Körner; Darsteller:
Amrei Bauer, Kerstin Bienert, Anke Feuchtenberger, Marina Grasse, Katja Lange-Müller, Annette Leo, Brunhilde Hanke; FSK: ab 6 Jahren; Dauer: 105 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,78:1 (16:9 letterboxed); Vertrieb: ©Majestic Home Entertainment / Paramount / Universal Pictures. Veröffentlichung Verkauf: 16. Januar 2025.
Bewertung: 7,8/10 Punkten
Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4