Drama
Der polnische Regisseur Krzysztof Kieslowski erschuf mit den Filmen „Blau“, „Weiß“ und „Rot“ eine beeindruckende Trilogie, die sich, angelehnt an die französische Flagge, übergeordnet mit den Themen Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit befasst – abstrakt als meist tragische Liebesgeschichten verpackt. Dabei spielen meist Schicksalsschläge eine große Rolle, die seinen Protagonisten widerfahren und denen sie entgegentreten müssen. Kieslowski gehört zu den einflussreichsten europäischen Regisseuren und wurde nicht zuletzt durch die Drei-Farben-Trilogie international bekannt. Ergänzt wird die Edition durch das Drama „Die zwei Leben der Veronika“. Die vier Filme erscheinen in einer Edition in restaurierter Fassung und in 4k. Filme aus den 1990er Jahren, die heute noch bekannt sind, die tragische Geschichten zeigen, aber gleichzeitig auch Hoffnung geben.
Inhalt
Der Pole Karol (Zbigniew Zamachowski) und seine französische Frau Dominique (Julie Delpy) stehen vor dem Scheidungsrichter. Dominique behauptet, die Ehe sei nicht vollzogen worden. Karol stimmt zu, zumindest nicht in der Zeit nach der Hochzeit – er kriegt es einfach nicht gebakcen. So werden sie geschieden, und Karol verliert alles, was er besaß: die Liebe, seine Frau und seinen Friseursalon, in dem all seine Ersparnisse stecken. Jetzt steht er da: ohne Geld, ohne Papiere, erniedrigt und verletzt – und in den Augen der Polizei ein Brandstifter. Er will weg aus Frankreich, zurück nach Polen. Nur ist das schwierig, wenn man keinen Pass hat und kein Geld. In einem Koffer versteckt, kehrt Karol nach Polen zurück, dank eines Freundes (Janusz Gajos), der selbst einen besonderen Wunsch hat. Er hat nur ein Ziel, reich zu werden und sich an seiner Frau zu rächen. Doch dann ist das Glück zum ersten Mal auf seiner Seite. Er gewinnt etwas, woran er schon lange nicht mehr geglaubt hatte… Und sein Leben könnte erneut einen unerwarteten Verlauf nehmen.
Kritik
Die Oscar-ausgezeichnete Juliette Binoche, Zbigniew Zamachowski, Julie Delpy, Irène Jacob und Jean-Louis Trintignant verleihen dabei den komplexen Charakteren die nötige emotionale Tiefe. Die Filme erhielten zahlreiche Auszeichnungen, Rot, der letzte Teil der Trilogie, wurde 1995 für drei Oscars nominiert. Kieślowski lässt seine ProtagonistInnen in drei unterschiedlichen Städten (Paris, Warschau und Genf) persönlichen Schicksalsschlägen entgegentreten, und untersucht so kunstvoll die Frage nach dem Umgang mit Traumata und menschlicher Verbundenheit. „Drei Farben: Blau“ ist der emotionalste und beste Film der Trilogie.
Im Bonusmaterial gibt es ein Interview mit der Protagonistin, ein Filmlexikonbeitrag zum Regisseur sowie den Trailer und Filmtipps.
Drei Farben: Weiss (O: Trois Couleurs: Blanc): F / Pl 1994; Regie: Krzysztof Kieślowski; Darsteller: Zbigniew Zamachowski, Julie Delpy, Janusz Gajos, Jerzy Stuhr; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 92 Minuten; Sprachen: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Französisch DTS-HD MA 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,85:1 (16:9 anamorph); Vertrieb: ©Studiocanal Home Entertainment. Veröffentlichung Verkauf: 4. Juli 2024.
Bewertung: 7,8/10 Punkten
Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 3/4