Fly Rocket Fly

Dokumentation (Raketen-Technik)

Einmal nach den Sternen greifen – ein Traum? Lutz Kayser versuchte diesen in den 1970er Jahren zu verwirklichen. Mit seiner Firma OTRAG baute er in Zaire einen privaten Weltraumflughafen, um seine Raketen zu testen, Satelliten ins All zu schicken. In „Fly Rocket Fly“ wird die Geschichte des Mannes und der Raketentechnik aus Deutschland beschrieben, faszinierend aber nicht zielführend. Er entwickelte eine neue Raketentechnik, mit der er erfolgreich Testflüge absolvierte. Doch die Weltpolitik kam ihm zuvor: Deutsche Raketen waren politisch suspekt. Nach internationalen Verwicklungen wurde das Projekt schließlich vom deutschen Staat gestoppt. Aufstieg und Fall eines Rocket Man – Die unglaubliche, aber wahre Geschichte des Raketen-Unternehmers Lutz Kayser, der beinahe die Raumfahrt revolutioniert hat. Die Zeitzeugen, die Wegbegleiter und nicht zuletzt Lutz Kayser berichten.

Inhalt

Ein Dokumentarfilm über die Geschichte der Orbital Transport- und Raketen Aktiengesellschaft (OTRAG), die im Jahr 1975 von dem Luft- und Raumfahrtingenieur Lutz Tilo Kayser in Stuttgart gegründet wurde, aus einer Studentengemeinschaft heraus. Als erste private Raumfahrtfirma der Welt hatte sie das Ziel, private Weltraumtransporte zu ermöglichen. Da von Europa aus aber keine privaten Raketen starten durften, ließ Kayser sich auf einen Deal mit Mobutu Sese Seko ein, dem damaligen Präsidenten von Zaire (heute: Demokratische Republik Kongo). Für die Raketentests stellte der Diktator OTRAG eine Fläche von der Größe der DDR zur Verfügung. Tatsächlich kam es bis 1979 zu mehreren erfolgreichen Tests; Kaysers Traum schien in greifbare Nähe zu rücken. Dann aber wurde Mobutus Regierung von Deutschland und Russland aus diversen Gründen politisch unter Druck gesetzt und kündigte den Vertrag mit der OTRAG. Deutschland durfte noch keine Raketen haben, die USA und die Sowjetunion sahen die Bemühungen kritisch. Ein Traum auf einem fremden Kontinent endete äh und letztlich tragisch…

Kritik

Ein faszinierender Einblick in diese Welt, der Raketentechnik, ihrer Kosten und der Entwicklung in den 1970er Jahren und folgenden. Was für ein Aufwand, was für ein Bestreben. Die Geschichte wird spannend bebildet mit viel Soundtrack, Interviews mit bis heute bekannten Persönlichkeiten und damaligen Zeitzeugen oder Mitarbeitern. Doch was soll zum Beispiel die Anekdote mit den Söldnern bzw. Fremdenlegionären und dann endet der Film praktisch mit einem Bootsausflug, der tragisch endete. Kayser wird in seinen letzten Jahren gezeigt, noch immer ein gefragter Mann, der kurz nach den Filmaufnahmen verstarb.

Das Bonusmaterial besteht aus Originalfirmenpräsentationsfilm der OTRAG (1978), Titeltrack (Lampoldshausen), Reportagen und Interviews sowie dem Trailer und Filmtipps.

Fly Rocket Fly: D / Bel 2018; Regie: Oliver Schwehm; Darsteller: Zeitzeugen; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 90 Minuten; Sprachen: Deutsch / Englisch / Französisch 5.1; Untertitel: Deutsch, Englisch; Bild: 1,78:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Kinostar / EuroVideo Medien. Veröffentlichung Verkauf: 27. Juni 2019.

Bewertung: 7,7/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 4/4