Historiendrama / Biopic
Vor rund 80 Jahren geschahen große Verbrechen der Menschheit: Holocaust und Zweiter Weltkrieg. Autor und Regisseur Joachim A. Lang beleuchtet auf bisher nicht gezeigte Weise die Zeit vom sogenannten „Anschluss“ Österreichs im März 1938 bis zum Untergang im Führerbunker im Mai 1945. Verhängnisvolle Jahre der Weltgeschichte, die ohne die mächtige Propagandamaschine unter Leitung von Joseph Goebbels nicht möglich gewesen wären. Der Minister hat das öffentliche Erscheinungsbild des Nationalsozialismus geprägt und das zeigt der Film „Führer und Verführer“ zum Teil mit Originalaufnahmen. Ein Bild, das auf fatale Weise bis heute nachwirkt. Auch heute, im Zeitalter von fake news und disinformation warfare, sind es wieder die gleichen Mechanismen der Propaganda, die moderne Hetzer anwenden, um Macht zu gewinnen und missbrauchen. Statt der üblichen, auf inszenierten Bildern basierenden Darstellung wählt der Film eine Fiktionalisierung, die auf historischen Quellen, bis hin zu verbrieften Dialogen, basiert.
Inhalt
„Führer und Verführer“ begibt sich direkt ins Zentrum der Macht. Joseph Göbbels (Robert Stadlober) wird der Reichsminister für Propaganda im Deutschen Reich. Er will unter Hitler, die Deutschen für sich und ihre Aufgabe gewinnen und schafft das mit allen möglichen Mitteln, zum Teil auch durch Falschinformationen, wie es sie wohl in jedem Krieg gibt. Um die übliche, auf inszenierten Bildern basierende Darstellung zu vermeiden, wählt der Film eine Fiktionalisierung, die auf historischen Quellen, bis hin zu verbrieften Dialogen, basiert. Ergänzt wird dieses mit bislang selten gezeigten Archivaufnahmen sowie Interviewsequenzen mit Überlebenden des Holocaust, wie Margot Friedländer, Charlotte Knobloch oder Eva Szepesi. Wie konnte es dazu kommen? Die Frage zu beantworten ist zu schwierig für einen Film, aber wir sehen, was Göbbels alles gemacht hat, im Zeitraum ab der Machtübernahme bis hin zum Ende des Zweiten Weltkriegs und seinem Selbstmord. Was kann Propaganda und Beeinflussung der Menschen bewirken und wie kann man einen Führer inszenieren.
Kritik
Der Film schwankt zwischen Satire, Lehrfilm für SchülerInnen und einer Aufarbeitung der Historie. Hitler selbst kommt ein bisschn zu kurz, dafür werden die Zuschauenden mit dem Holzhammer auf bestimmte Dinge aufmerksam gemacht, die bis heute nachhallen und bei denen heute die Befürchtung besteht, sie könnten sich auch nur ansatzweise wiederholen. Im Kino nicht sonderlich erfolgreich, aber wen wundert’s beim gefühlten eine millionsten Film zum Thema Zweiter Weltkrieg. Hat das Prädikat besonders wertvoll erhalten.
Im Bonusmaterial gibt es die Hörfilmfassung sowie den Trailer und Filmtipps.
Führer und Verführer: D 2024; Regie: Joachim A. Lang; Darsteller: Robert Stadlober, Fritz Karl, Franziska Weisz, Paula Beer, Edgar Selge, Jonas Dassler, Dimitrij Schaad; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 135 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1; Untertitel: Deutsch, Englisch; Bild: 2,38:1 (16:9 anamorph Widescreen); Vertrieb: ©Wild Bunch / LEONINE Studios. Veröffentlichung Verkauf: 22. November 2024.
Bewertung: 7,9/10 Punkten
Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4