Im Kino: Poison

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Drama

„Poison – Eine Liebesgeschichte“ ist ein emotional berührendes Drama, das sich mit Beziehungen, Trauer und dem individuellen Umgang damit beschäftigt. Mit großer Sensibilität inszeniert Regisseurin Désirée Nosbusch Trine Dyrholm („In einer besseren Welt“, „Königin“) und Tim Roth („Rob Roy“, „Lie to me“) in einer darstellerischen Meisterleistung, die von der vielfach ausgezeichneten Kamerafrau Judith Kaufmann filigran eingefangen wird. Die moderne Adaption basiert auf dem international enorm erfolgreichen Theaterstück „Gift. Eine Ehegeschichte“ von Lot Vekemans. Es ist eine Art Kammerspiel mit fast nur den beiden DarstellerInnen, die sich auf dem Friedhof treffen, zehn Jahre nach ihrer Trennung und dem Tod ihres Kindes, den beide unterschiedlich betrauern und verarbeitet haben. Hoffnung, Wut, Trauer und Zukunft…

Kinostart: Donnerstag, 30. Januar, Kino am Raschplatz

Inhalt

Es wird das bewegende Aufeinandertreffen von Lucas (Tim Roth) und Edith (Trine Dyrholm) neun Jahre nach ihrer Trennung erzählt. Im Laufe des Tages werden sie mit der Vergangenheit konfrontiert und durchleben Gefühle der Liebe und Hoffnung, aber auch der Trauer und alter Ressentiments. Sie treffen sich auf dem Friedhof, wo angeblich das Grab ihres verstorbenen Kindes aufgrund einer durch Gift versuchten Erde verlegt werden müsste. Sie warten auf die Friedhofsleitung, währenddessen unterhalten sie sich über damals, ihre Trennung, den Umgang mit dem Verlust und was in den letzten Jahren passiert ist, in denen sie keinen Kontakt hatten. Alte Wunden brechen wieder auf, gegenseitige Vorwürfe und gerade Edith hat noch lange nicht mit der Vergangenheit abgeschlossen. Beide leider, aber sehr unterschiedlich. Während Lucas eine neue Familie hat und ein Buch schreiben will, lebt Edith vor sich hin, ist eher Beobachterin ihres eigenen Lebens. Sie hat das Recht zu leiden und nutzt das aus. Ob es ihr gut tut? Bestimmt nicht, aber das Wiedersehen mit Lucas könnte helfen, könnte sie aus ihrer Lethargie, ihrem Verlustschmerz heraushelfen. Aus anfänglichen Sticheleien und Verwürfen wird ein Tag, der harmonischer wird, der helfen könnte, der Hoffnung bringt?

Kritik

Im Raschplatzkino war die Regisseurin Désirée Nosbusch am Sonntag nach dem Film zugegen und hat den ZuschauerInnen von der Produktion, ihrem Leben, ihrer Motivation und den DarstellerInnen erzählt. Ein Werk, das knapp 4 Millionen Euro gekostet hat, bei dem es schwierig war Geldgeber für ein solches Drama zu finden. Beim Publikum kam der Film sehr gut an. Ein Drama zwischen zwei Liebenden, die durch den Tod ihres eigenen Kindes den Halt verloren haben und unterschiedlich mit der Trauer umgegangen sind. Doch es gibt noch verbindende Gemeinsamkeiten.

Der Film „Poison“ ist ab 12 Jahren freigegeben und dauert 90 Minuten. Eine europäische Produktion unter der Regie von Désirée Nosbusch. Wie gehen Menschen mit dem Verlust ihres eigenen Kindes um? Tolle Darsteller in einem bewegenden Kammerspiel. Wer hasst sonst noch „glücklich aussehende Menschen“?

Bewertung: 8/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 1/4 – Humor: 1/4 – Erotik: -/4 – Anspruch: 3/4