Biopic / Drama
„Maria Montessori“ zeigt mit großer visueller Eleganz die Namensgeberin einer der einflussreichsten pädagogischen Bewegungen in ihrer ganzen Stärke und Zerrissenheit und setzt ihr ein lange überfälliges und zutiefst bewegendes Denkmal. Es hat schon einen Film über die Pionierin in der Erziehung gegeben, über die Ärztin, die von 1870 bis 1952 gelebt hat. Zuletzt gab es auch eine Dokumentation über ihre Lehre und die Umsetzung, die es bis heute gibt. Im Film sind es in erster Linie behinderte Kinder, denen sie etwas beibringen möchte und das auf pädagogische Art und Weise. Geistig behinderte können ebenso etwas erlernen wie gesunde Kinder, nur anders. Im Kino wollten den Film immerhin 270.000 ZuschauerInnen sehen. Platz 43 in diesem Jahr – für das Thema ein hervorragender Wert.
Inhalt
Ärztin, Pädagogin, Mutter: die weltberühmte Maria Montessori lebte ein selbstbestimmtes, aber auch dramatisches Leben. Das gefühlvolle und in leuchtenden Farben inszenierte Drama erzählt von einer unfassbar starken und klugen Frau, die Ende des 19. Jahrhunderts eine neue Vision von Bildung entwickelt, die von einem Gedanken getrieben sind: solange man die Kinder liebt, können sie alles lernen. Nicht Disziplinierung, sondern ihre Freiheit wird zeigen, welche Schätze in den Kindern verborgen sind. Mit der Prostituierten Lili d’Alengy (Leïla Bekhti) schmiedet Maria (Jasmine Trinca) ein Netzwerk weiblicher Solidarität, das nicht nur endlich Unabhängigkeit ermöglicht, sondern vor allem eine Pädagogik, die an die Autonomie des Geistes glaubt. Beide verbindet eins, ein behindertes Kind zu haben und dies für die Öffentlichkeit nicht annehmen zu wollen. Frauen haben es noch schwer, sich in einer Männerwelt durchzusetzen und selbst für die Ärztin und ihren Freund gibt es Grenzen, die sie überschreiten müssen. Das kann mit Hilfe einflussreicher Frauen gelingen…
Kritik
Ein ruhiger und analytischer Film über die Art und Weise, wie Maria Montessori mit geistig behinderten Kindern umgegangen ist und wie sie das auf alle SchülerInnen oder schlicht Kinder ausweiten wollte. Sie hat es geschafft, wie allen bekannt ist. Zum Glück gibt es im Abspann noch Textform, ein paar mehr Erklärungen wären allerdings wünschenswert gewesen.
Im Bonusmaterial gibt es ein Interview mit der Regisseurin sowie den Trailer und Filmtipps.
Maria Montessori (O: La nouvelle femme): F / I 2023; Regie: Léa Todorov; Darsteller: Jasmine Trinca, Leïla Bekhti, Rafaelle Sonneville-Caby, Raffaele Esposito, Laura Borelli; FSK: ab 0 Jahren; Dauer: 96 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1, Französisch / Italienisch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,85:1 (16:9 anamorph Widescreen); Vertrieb: ©Neue Visionen / Good Movies. Veröffentlichung Verkauf: 12. September 2024.
Bewertung: 7,8/10 Punkten
Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4