Oslo Stories: Träume

Beziehungsdrama / Coming-of-Age

Mit den „Oslo Stories“ legt der gefeierte norwegische Filmemacher und Schriftsteller Dag Johan Haugerud sein Meisterwerk vor: eine Filmtrilogie, wie es noch keine gab. „Liebe“ (Venedig Wettbewerb 2024), „Träume“ (Berlinale Goldener Bär 2025) und „Sehnsucht“ (Berlinale Panorama 2024) sind drei jeweils eigenständige Filme mit neuen Figuren und einer unabhängigen Geschichte. Jeder ist ein Ereignis. Alle drei machen süchtig. Getrennt voneinander werfen sie jeweils einen neuen Blick auf die Dinge, die unser Leben bestimmen. Erzählen von Liebe, Sehnsucht und Träumen, hinterfragen Identität, Gender und Sexualität, entwerfen mit faszinierenden Charakteren und klugen Dialogen gewitzt und nahbar Utopien, wie wir auch zusammenleben könnten. Bei der Berlinale 2025 wurde „Oslo Stories: „Träume“ mit dem Goldenen Bären für den besten Film ausgezeichnet.

Inhalt

Johanne (Ella Øverbye) verliebt sich zum ersten Mal, und zwar in ihre Lehrerin. Die 17-jährige Schülerin behält das zunächst für sich, versucht aber ihrer Lehrerin Johanna (Selome Emnetu) möglichst nahe zu sein. Deretwegen lernt sie das Stricken, sie möchte ihre Lehrerin besser und privat kennenlernen und schafft das auch, ohne ihr jedoch ihre Gefühle zu offenbaren. Ihre intensiven Fantasien und Gefühle hält sie schriftlich fest, um sie nicht zu vergessen. Als ihre Mutter und Großmutter die Texte lesen, sind sie zunächst schockiert über den intimen Inhalt, erkennen aber bald das literarische Potenzial. Vor allem die Oma, die selbst Schriftstellerin ist. Während sie darüber debattieren, ob sie es veröffentlichen sollen, werden alle drei Frauen mit ihren eigenen unerfüllten Träumen und Sehnsüchten konfrontiert. Die schonungslosen und offenen Beschreibungen einer fast Erwachsenen sind für die Mutter überraschend, für die Lehrerin könnten sie gar kompromittierend sein, doch darum geht es hier gar nicht. Die Gefühle einer jungen Frau stehen viel mehr im Mittelpunkt. Ihre aufkeimende Sexualität, ihre erste Liebe und die Erfahrungen damit…

Kritik

Hier wird wirklich viel kommuniziert, was gut ist, sich aber auch auf den Filmgenuss auswirkt. Teilweise könnte man den Film auch als Hörgenuss betrachten. Dabei sind die Darstellenden gut und wirken wie Menschen, die gerade von der Straße aus gecastet worden wären, im positiven Sinne. Da freuen wir uns doch auf die Fortsetzungen. Das hab ich zum ersten Film geschrieben. „Träume“ ist vielmehr eine Offenbarung – die die Gefühle eines Teenagers, einer jungen Frau zeigen, wie sie mit Liebe umgeht. Einer Liebe, die kaum eine Chance hat. Sehr gut und viel besser als der erste Film, der schon intensiv und gut war.

Das Bonusmaterial beinhaltet ein Interview mit dem Regisseur sowie den Trailer und Filmtipps.

Oslo Stories: Träume (O: Drømmer): Nor 2024; Regie: Dag Johan Haugerud; Darsteller: Ella Øverbye, Selome Emnetu, Ane Dahl Torp, Anne Marit Jacobsen; FSK: ab 6 Jahren; Dauer: 106 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1, Norwegisch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,85:1 (16:9); Vertrieb: ©Alamode Film. Veröffentlichung Verkauf: 07. August 2025.

Bewertung: 8/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 3/4