Peeping Tom

Psychothriller

Als der Thriller „Peeping Tom“ vom Oscar-nominierten Michael Powell 1960 erstmals veröffentlicht wurde, kam es zum Skandal. Die Kritik war größtenteils vernichtend, kirchliche Institutionen verurteilten den Film, der „Sissi“-Star Karlheinz Böhm in der Rolle des furchteinflößenden Psychopathen zeigt, als „krankhaft“ und auch in Deutschland wurde er mehrmals gekürzt. Powells und Böhms Karrieren waren dadurch schwer beschädigt. Erst Jahrzehnte später wurde „Peeping Tom – Augen der Angst“ durch Martin Scorsese wiederentdeckt und rehabilitiert. Heute gilt er als unumgänglicher Klassiker und Vorlage für den in den frühen 1980ern äußerst beliebten Slasher-Film. Das British Film Institute wählte „Peeping Tom“ im Jahr 1999 auf Platz 78 der besten britischen Filme aller Zeiten. Der Film erscheint restauriert als DVD, BD und UHD.

Inhalt

Mark Lewis (Karlheinz Böhm) ist zurückhaltend und unscheinbar. Für seinen Chef fotografiert er Damen in recht eindeutigen Posen. Ein lukrativer Nebenverdienst. Er selbst jedoch versteckt sich am liebsten hinter seiner Kamera. Auch am Set seines regulären Arbeitsplatzes, einem Filmstudie. Nachts nimmt er jedoch Frauen auf, kurz bevor er sie umbringt. Er will die Angst in ihren Augen einfangen, kurz bevor das Zeitliche segnen. Seine Gier nach dem perfekten Bild, der perfekten Kameraeinstellung, dem Setting und der Beleuchtung nimmt immer beunruhigendere Ausmaße an und so gibt es ein Opfer nach dem anderen. Eines Tages lernt er Helen (Anna Massey), die Tochter seiner Nachbarin, kennen. Sie wohnen unter ihm in seinem Haus. Helen ist gerade 21 Jahre alt geworden und sie scheint sich für den Sonderling zu interessieren. Diese jedoch ahnt nichts von dem verstörenden Geheimnis, das Mark in sich trägt. Ein Traumata aus der Kindheit, eine Obsession, die er seinem Vater zu verdanken hat. Und eine Sucht, von der er nicht lassen kann…

Kritik

Die Bild-Einstellungen, die Abläufe, so vieles ist heutzutage viel schneller geworden. Wir können oder wollen uns nicht mehr lange auf ein Bild einlassen. Inhaltlich ist das kein schöner Film. Ein Voyeur, der es nicht beim starren und beobachten lassen kann. Ein Mann mit einer Kamera, ein Getriebener, ein gebrochener Mann, der weiß, was er tut.

Im Bonusmaterial gibt es „Visions of Voyeurism“ – Gespräch mit Sir Christopher Frayling, Featurette „Take me to your Cinema: Das Vermächtnis von Peeping Tom“, Über die Restaurierung, Dokumentation „The Eye of the Beholder“, Intro von Martin Scorsese (2007), Interview mit Thelma Schoonmaker (2007), Audiokommentar von Filmwissenschaftler Ian Christie, eine Bildergalerie, ein Booklet sowie den Trailer und Filmtipps.

Peeping Tom – Augen der Angst: GB 1960; Regie: Michael Powell; Darsteller: Karlheinz Böhm, Moira Shearer, Anna Massey, Maxine Audley, Brenda Bruce, Miles Malleson, Esmond Knight; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 102 Minuten; Sprachen: Deutsch Mono PCM, Englisch Mono PCM, Französisch Mono PCM; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,66:1 (16:9 anamorph Widescreen); Vertrieb: ©Arthaus / Studiocanal Home Entertainment. Veröffentlichung Verkauf: 25. Januar 2024.

Bewertung: 7,9/10 Punkten

Spannung: 3/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 2/4