Drama
„Rabia – Der verlorene Traum“ erzählt das berührende Schicksal zweier junger Frauen, die glaubten, im Islamischen Staat Respekt und Anerkennung, vielleicht sogar privates Glück zu finden und die für diesen Irrtum einen hohen Preis zahlten. Das berührende Schicksal der beiden jungen Frauen in „Rabia“ steht exemplarisch für viele, die vom westlichen Alltag frustriert auf die islamistische Propaganda mit viril charmanten Kämpfern im Netz hereinfielen. Bilder von Blumen, Kochrezepte und romantische Herzchen kaschierten die menschenverachtende Ideologie der Terrororganisation und vermittelten den Mädchen ein positives Selbstwertgefühl. Vor Ort mussten sie dann als Gebärmaschinen und Sexobjekte dienen. Dieses aufrüttelnde Drama greift ein brisantes Thema unserer Zeit auf: Die UN schätzt, dass sich seit 2013 mehr als 42.000 Personen aus 110 Ländern dem Islamischen Staat in der irakisch-syrischen Zone angeschlossen haben. Fast 25.000 Kinder wurden dort geboren. Rückholversuche scheitern an der Politik der Regierungen ihrer Herkunftsländer oder an der Weigerung der Mütter, Syrien zu verlassen. Der IS profitiert davon. Eine neue Dschihadisten-Generation wächst heran.
Inhalt
Von dem Versprechen eines besseren Lebens gelockt verlassen die 19-jährige Französin Jessica (Megan Northam) und ihre beste Freundin Laïla (Natacha Krief) ihre Heimat, um sich in Syrien dem Islamischen Staat anzuschließen. In Raqqa angekommen, werden Pässe, Handys, Schmuck und Kleidung konfisziert und die Frauen in eine „Madafa“ geführt, ein Haus, das für zukünftige Ehefrauen von IS-Kämpfern bestimmt ist. Gemeinsam mit Frauen aus verschiedenen Ländern unterwerfen sie sich strengen Regeln, beten, und huldigen den Kämpfern sowie deren vermeintliche Siege Doch als der Mann, dem Jessica und Laïla als Ehefrauen versprochen waren, im Kampf fällt, ändert sich ihr Schicksal abrupt. Die charismatische Madame (Lubna Azabal), die das Haus mit eiserner Hand leitet, hat Jessica, die inzwischen den Namen Rabia trägt, ins Visier als ihre mögliche Nachfolgerin genommen. Während der Druck auf sie wächst, muss Rabia sich entscheiden, welches Leben sie führen will. Gewalt und psychische Unterdrückung beeinflussen die Wahl.
Kritik
Ein wichtiges Thema, das in Europa kaum behandelt worden ist. Wobei manche Rückkehrerinnen schon vor Gericht standen oder in den Medien darüber gesprochen wurde, sie dürften nicht wieder in ihre Heimatländer zurückkehren. Welche Rolle auch immer die Frauen im Kriegsgebiet innehatten, es hat sie nachhaltig verändert. Der Film kommt nicht so ganz ran an die ZuschauerInnen, etwas Tiefe fehlt.
Im Bonusmaterial gibt es den Trailer und Filmtipps.
Rabia – Der verlorene Traum: F / D / Bel 2024; Regie: Mareike Engelhardt; Darsteller: Megan Northam, Lubna Azabal, Natacha Krief, Lena Lauzemis, Maria Wördemann, Lena Urzendowsky; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 94 Minuten; Sprachen: Deutsch / Arabisch 5.1, Französisch / Arabisch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,85:1 (16:9 anamorph Widescreen); Vertrieb: ©Alpenrepublik Filmverleih. Veröffentlichung Verkauf: 22. Mai 2025.
Bewertung: 7,8/10 Punkten
Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4