Angie Kim – Miracle Creek

Drama

Angie Kim hat mit „Miracle Creek“ ein Drama geschrieben. Eine Welt, in der Mütter und Väter für ihre Kinder das Beste wollen, aber an ihre Grenzen stoßen. Autistische Kinder, denen mittels einer Therapie geholfen werden kann. Eine umfassende ein-stündige Therapie betreibt eine südkoreanische Familie, die den Menschen damit Fortschritte ermöglicht. Die Kinder bleiben in einer Art U-Boot und können in dieser Therapie Genesung erhoffen, mit der Zeit. Die verzweifelten Eltern, meist Mütter, wollen das Beste für ihre Kinder, doch das ist nicht einfach. Selbst die Ruhe und Contenance zu bewahren, ihrem Kind immer nur Liebe entgegenzubringen ist praktisch unmöglich. Ein Tag verändert alles. Ein Feuer bricht aus, die Anlange brennt ab, zwei Menschen sterben, weitere werden zum Teil schwer verletzt. Wer hat das Feuer gelegt? Ein Prozess soll die Lösung bringen…

Inhalt

Miracle Creek von Angie Kim

In der Kleinstadt Miracle Creek geht eine Scheune, die zur Therapiezwecken eingesetzt wurde, in Flammen auf. Zwei Menschen sterben – Kitt, die eine Familie mit fünf Kindern zurücklässt, und Henry, ein achtjähriger autistischer Junge. Im Prozess wegen Brandstiftung und Mord sitzt Henrys Mutter Elizabeth auf der Anklagebank. Hat sie ihren eigenen Sohn ermordet? Die Beweise sind erdrückend. Doch während des Prozesses wird klar: In Miracle Creek hat jeder etwas zu verbergen … Vor allem die Familie aus Südkorea, die das U-Boot betreibt. Yung, ihr Mann und die gerade 18 Jahre alt gewordene Tochter wirken nicht souverän, leiden unter dem Verlust ihrer Errungenschaft. Sind Demonstranten dafür verantwortlich, was passiert ist? Die Auflösung ist noch viel mehr Drama, als gut sein kann für alle. Lauter gute Menschen, die ihren autistischen Kindern helfen wollen, aber nicht immer die Kraft haben, lieb und gut zu sein. Eine Verkettung aus unglücklichen Zufällen und Unwägbarkeiten löst ein Drama aus, das viele Menschen betrifft und eventuell zerstört.

Kritik

Auf der psychologischen Ebene ist der Roman faszinierend – hier solltet ihr euch am Ende selbst fragen, wie ihr euch verhalten hättet. Wenn es denn so weit gekommen wäre. Im Prinzip gibt es nur Verlierer. Mütter, die hoffen, das ihre Kinder genesen oder zumindest Fortschritte machen. Die sich selbst Vorwürfe machen, die nicht immer lieb sein können. Eine Familie, die aus Südkorea in die USA gezogen ist, hier die Therapie anwendet, mit einer Tochter, die erwachsen wird und damit gute und unliebsame Erfahrungen macht. Das Unglück, ein Drama sondergleichen, das niemand wollte. Random House Audio hat das Hörbuch „Miracle Creek“ von Angie Kim am 16. März 2020 veröffentlicht, fast zeitgleich mit dem Print-Roman, der im Hanser Blau Verlag (512 Seiten) erschienen ist. Der Roman wurde von Marieke Heimburger übersetzt. Zwei MP3-CDs mit einer Länge von 856 Minuten in 278 Kapiteln.

Autorin: Angie Kim wurde in Südkorea geboren und kam als Teenager nach Baltimore. Sie studierte Jura in Stanford und Harvard und arbeitete als Anwältin. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Virginia. Einer ihrer Söhne war jahrelang in Sauerstofftherapie. „Miracle Creek” ist ihr erster Roman.

Sprecherin: Nora Waldstätten, geboren 1981, ist eine österreichische Schauspielerin. Ihre Ausbildung erhielt sie an der Universität der Künste Berlin. Sie war in mehreren Inszenierungen des Deutschen Theaters zu sehen und wirkt in zahlreichen Verfilmungen mit. 2010 wurde sie beim Filmfestival Max Ophüls Preis für ihre Leistung in „Schwerkraft“ als Beste Nachwuchsschauspielerin ausgezeichnet. 2012 spielte sie eine der Hauptrollen in Ken Folletts Romanverfilmung „Die Tore der Welt“.

Bewertung: 7,9/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4